Das Hauptanbauprodukt Reis nimmt 45% der landwirtschaftlichen Nutzfläche ein. Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Südkorea ist zudem die Hochseefischerei. Zur Energieversorgung werden die Steinkohlevorkommen, das Wasserkraftpotential, importiertes Erdöl und zunehmend auch die Kernenergie genutzt. In den letzten Jahren wurde die Investitionsgüterindustrie stark gefördert, nachdem zuvor die Konsumgüter- und Schwerundustrie aufgebaut worden waren. Die wichtigsten Exportprodukte sind heute Computer, Unterhaltungselektronik, Fahrzeuge und Schiffe. So kann man die Wirschaft des Landes in etwa am kürzesten zusammenfassen.
Seit 1953 und dem damals stattfindenden Waffenstillstand zwischen der nördlichen und der südlichen Hälfte der koreanischen Halbinsel entwickeln sich die beiden Staaten sozial, politisch und wirtschaftlich sehr unterschiedlich. Nach einigen Jahren unter der autoritären Herrschaft seines ersten Präsidenten etablierte Südkorea mit der Zweiten Republik von 1960 ein in der Verfassung festgelegtes parlamentarisches System. Von da an regierte bis zu seiner Ermordung 1979 der gewählte Präsident General Park Chunghee, der mit seiner Politik; einer Kombination aus staatlicher Planung und freier Marktwirtschaft; den Grundstein für den ökonomischen Erfolg des modernen südkoreanischen Staarts legte.
Während in der Regierung Korruption zur Regel wurde (zwei ehemalige Präsidenten wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt), machte das Land einen gewaltigen Schritt nach vorn.
Vor nur 30 Jahren hatte es noch den Lebensstandard der ärmeren Länder Afrikas. Heute ist das Bruttosozialprodukt pro Einwohner 38 Mal höher als in Indien, 15 Mal höher als in China und auf gleichem Niveau wie in einigen Ländern der EU. In der Region ist Südkorea technologisch und wissenschaftlich nur Japan unterlegen.
Mehr als 80% des südkoreanischen Territoriums sind gebirgig. Von Norden nach Südwesten erstreckt sich an der östlichen Seite der Geburgszug Taebaek Sanmaek. Die Flüsse Han und Naktong fließen von hier aus in tiefer gelegene Ebenen, der Han nach Nordwesten und der Naktong nach Süden. Diese Ebenen umfassen 15% der gesamten südkoreanischen Landesfläche. Sie sind dicht besiedelt und werden intensiv bewirtschaftet. Reis, ein Grundnahrungsmittel, mit dem sich das Land fast selbst versorgen kann, wird in bäuerlichen Familienbetrieben kultiviert. Weitere Agrarprodukte sind etwa Gerste und Früchte wie Äpfel, Weintrauben, Pfirsiche und Pflaumen. Seide und Tabak werden rein für den Export produziert.
Grundsätzlich lässt sich die Wirtschaft in drei große Sparten aufteilen. Mit 56% beherrschen Dienstleistungen hier den größten Teil. Alleine 40% macht die Industrie aus und lediglich 3% fallen an die Landwirtschaft Südkoreas.
Etwa zwei Drittel Südkoreas sind bewaldet. Den Küsten im Süden und Westen sind mindestens 3000 kleine Inseln vorgelagert, darunter Jeju Island mit dem höchsten Berg Südkoreas; dem erloschenen Vulkan Hallasan.
Es gibt kaum ein Produkt der High-Tech-Industrie, das Südkorea nicht herstellt und verkauft. Produziert werden elektronische Geräte, Maschinen, Computerchips und Kraftwagen. Neben den Texttilien, die zu den ältesten Gütern im erfolgreichen Exportgeschäft zählen, sind auch Lebensmittel, Chemikalien und Stahl von Bedeutung.
1986 bis 1991 stieg das Buttoinlandsprodukt um durchschnittlich 10%. Danach war es leicht rückläufig. 1998 – mit dem Abflauen der Konjunktur in Asien – schrumpfte die Wirtschaft erstmals seit Jahren, aber das Land erwarb sich die Anerkennung des Internationalen Währungsfonds, da es sofort die Steuern erhöhte, Staatsausgaben kürzte und unrentable Unternehmen schloss.