Nein, keine tierische Wildgansfamilie, wie man nun vielleicht annehmen möchte, sondern das Modell, das leider ganz schön viele Familien in Korea darstellen. Immer mehr Familien teilen sich auf und leben getrennt voneinander – die Mutter mit Kindern im Ausland, der Vater zu Hause in Südkorea.
Nicht etwa, weil sie sich scheiden lassen möchten, sondern weil die Kinder eine gute Ausbildung genießen sollen.
Eltern, die ihre Kinder nicht länger dem Stress aussetzen möchten, welcher die Teens und Jugendlichen durch das Schulsystem in Korea erwartet – oder auch schlichtweg jene, die Angst darum haben, dass ihre Kinder keine guten Universitätsplätze erhalten werden – reisen mit Sack und Pack los. Lassen sich vorzugsweise in den USA, in Kanada oder auch in Australien nieder. Wenn hierfür das Geld nicht reicht, muss eben ein anderes südostasiatisches Land mit internationaler Schule genügen. Und wir sprechen hier nicht von einem kurzen Aufenthalt, sondern von der gesamten schulischen Laufbahn, die jene Kinder hier im besten Fall vollständig im Ausland verbringen werden.
Da es mittlerweile nicht mehr nur ein Prinzip der oberen Schicht der Koreaner ist, haben sich verschiedene Begrifflichkeiten gebildet, die solche Familien zuteil werden. Hier gilt dann, dass das Einkommen den Stil bestimmt;
- Adler-Väter werden die Väter der Oberschicht genannt, weil sie so reich sind, dass sie ihre Kinder und Ehefrau ins Ausland schicken, sie aber jederzeit besuchen können.
- Pinguin-Väter sind wirtschaftlich dazu nicht in der Lage und bleiben voller Sehnsucht in der Heimat.
- Zu guter Letzt gibt es noch die Spatzen-Väter, welche kein Geld haben, die Familie ins Ausland zu bringen, aber zumindest so gut verdienen, dass die Frau mit den Kindern nach Seoul ziehen kann, wo es die besten Hagwons für den Privatunterricht gibt.