Von Konfuzius Weisheiten haben wohl die meisten schon einmal gehört. Doch wer war Konfuzius eigentlich und wie verlief sein Leben?
Konfuzius war ein chinesischer Philosoph. In China wird er Kǒng Zǐ oder K’ung-tzǔ genannt.
Das Leben des Konfuzius wird in einem Kapitel des Shiji umfassend beschrieben. Bei dem Shiji handelt es sich um historische Annalen, die von dem chinesischen Historiker Sima Qian (geboren ca. 145 v. Chr, gestorben ca. 90 v. Chr.) verfasst wurden. Nach seiner Beschreibung waren die Könige von Shang die Vorfahren von Konfuzius. Die Shang-Dynastie begann im 18. Jahrhundert v. Chr. und endete im 11. Jahrhundert v. Chr.
Was über die Geburt von Konfuzius bekannt ist
Konfuzius wurde wohl 551 v. Chr. in Lu geboren. Der damalige Staat Lu lag im Gebiet der heutigen chinesischen Provinz Shandong.
Als Konfuzius noch ein kleines Kind war, starb sein Vater Shu-Liang-Ho. Die Mutter musste den späteren Philosophen daraufhin alleine großziehen. Zwischen 539 und 533 v. Chr. wurde Konfuzius von seinem Großvater privat unterrichtet.
Konfuzius heiratete im Alter von 19 Jahren. Er stammte wohl aus einem noblen Geschlecht, dennoch war seine Familie arm. Deshalb begann Konfuzius als junger Erwachsener zu arbeiten und trat in die Dienste des Staates Lu. Unter anderem inspizierte er Getreidespeicher. Außerdem war er als Lehrer an traditionellen Schulen tätig. Später gründete Konfuzius seine eigene Schule. Er war außerdem ein großer Musikliebhaber.
529 v. Chr. verstarb Konfuzius‘ Mutter. Elf Jahre später musste Konfuzius vor internen Machtkämpfen fliehen und ging im benachbarten Staat Qi ins Exil. Später kehrte er zurück und wurde ca. 500 v. Chr. Bauminister von Lu. Kurz danach erhielt er das Amt des Justizministers des Staates. 498 v. Chr. wurde Konfuzius schließlich stellvertretender Kanzler von Lu.
Doch nur ein Jahr später ging der Philosoph erneut ins Exil. Das war eine Reaktion darauf, dass Herzog Ding von Lu 80 Singmädchen als Geschenk angenommen hatte. Zudem wurde Konfuzius wohl dazu gedrängt, den Staat zu verlassen.
In seinem Leben reiste er viel
In der Folge war Konfuzius viel unterwegs. Mit seinen Schülern zog er von Lehensstaat zu Lehensstaat. 495 v. Chr. besuchte er Wei, ein Jahr später Chen. 492 v. Chr. reiste er erneut nach Wei und noch im gleichen Jahr nach Jin. Zwei Jahre später besuchte er den Staat Cai. Wiederum zwei Jahre danach zog es ihn dann ein weiteres Mal nach Wei. Häufig war er an Fürstenhöfen als Berater tätig.
484 v. Chr. wurde Konfuzius nach Lu zurückberufen. In seinen letzten Lebensjahren trat er nicht mehr öffentlich in Erscheinung. Lieber beschäftigte er sich mit seiner Schule und der Zusammenstellung antiker Dokumente. 482 v. Chr. musste er einen schweren Schicksalsschlag verkraften, als sein Sohn Bo Yu starb. Ein Jahr später verstarb dann auch noch Yan Hui, der als Lieblingsjünger von Konfuzius galt. Konfuzius selbst starb vermutlich 479 v. Chr.
Originalwerke von Konfuzius sind nicht überliefert. Eine zentrale Rolle für den Konfuzianismus spielt das Werk „lún yǔ“ (deutsch etwa: „Gesammelte Aussprüche“). Es enthält unter anderem zahlreiche Zitate von Konfuzius, die von seinen Schülern niedergeschrieben wurden.
Die vier Grundlagen des Konfuzianismus sind Humanität, Rechtschaffenheit, Kindespietät und Riten. Konfuzianismus heute beeinflusst, wie bereits seit vielen Jahrhunderten, das tägliche Leben im Ursprungsland China, aber auch in Südkorea und vielen anderen asiatischen Ländern.