Er gehört in das Leben eines jeden Mannes in Korea und dennoch ist er vielen ein richtiger Graus. Der Wehrdienst, die Südkorea Militärpflicht. Beinahe bloß Idols haben oft die Chance, ihn längstmöglich hinauszuzögern, was allerdings kein Wunder ist. Mit bis zu 24 Monaten der Abwesenheit kann das ein ganz schöner Karrierekiller sein.
Wer klug ist, bewirbt sich für einen Wehrdienst bei der Airforce. Nicht etwa, weil dieser so hoch angesehen wird. Nein, ganz im Gegenteil. Über die Wehrpflicht freut sich niemand. Getrennt von den Geliebten, alleine mit hunderten anderen Männern und jeder von ihnen ist über die Situation frustriert. Nicht die optimalen Umstände, auf die man sich freut Vor allem dann nicht, wenn es in so einer hohen zeitlichen Relation steht. Anders als beim herkömmlichen Militärtraining ist es in der Airforce weniger anstrengend. Der Hauptgrund, warum sich viele hierfür bewerben – und das, obwohl man hier garantiert 24 Monate zugeteilt sein wird und kein Funken Hoffnung darauf besteht, die Zeit früher hinter sich zu haben.
Das völlige Gegenteil hierfür stellt der Dienst an der nordkoreanischen Grenze dar. Es ist der am weitesten unbeliebteste Wehrdienst, den man antreten möchte. Die Eindrücke von dort sind betrübend und trostlos. Hunderte von Kilometern Leere. Man starrt einfach nur aus dem Grenzübergang und weiß, dass irgendwo hinter den Bergen Menschen an Hunger und Armut leiden, die eigentlich unsere Brüder und Schwestern sind. Schüler senden diesen Rekruten Briefe zu, um sich bei ihnen dafür zu bedanken, dass sie freiwillig das Land beschützen.
Diejenigen, die es nicht zur Airforce schaffen, erhalten zunächst eine militärische Grundausbildung. Mit dem klassisch kurz rasierten Haarschnitt geht es fünf bis acht Wochen ans Eingemachte. Körperliche Anstrengungen warte, wie man sie wohl nur als Sportliebhaber gewohnt ist.
Wie ergibt sich der Einsatzort bei der Südkorea Militärpflicht?
Auf den späteren Einsatzort haben die Rekruten keinen Einfluss. Dies kann eben von jenem Grenzschutz bis hin zum Polizeidienst in Seoul so einiges zur Folge haben. Wobei allerdings mit Idols, die ihren Wehrdienst antreten, oft etwas besser umgegangen wird, als mit normalen Bürgern. Was niemand jemals zugeben würde, doch entsprechende Berichte und Skandalschlagzeilen sprechen für sich.
Die Möglichkeit, den Wehrdienst zu umgehen, gibt es nur, indem man als Dienstunfähig ausgemustert wird. Jeder andere hat eine hohe Haftstrafe zu erwarten, wenn er denn versucht, sich zu drücken.
Fast schon ironisch ist die Tatsache, dass ein Rekrut des Ersatzdienstes einen besseren Lohn erhält, als jemand, der seinen militärischen Dienst ableistet. Dafür steht es dann für diejenigen, die ausgemustert worden sind, um die späteren Berufschancen nicht allzu gut. Personalchefs in großen, angesehenen Konzernen setzen den erfolgreich abgeschlossenen Wehrdienst regelrecht voraus. Kleinere Unternehmen womöglich nicht, aber die können unter Umständen nicht so gut bezahlen…