Unternehmen wollen 52-Stunden-Woche verschieben

Südkorea erlaubte bis Kurzem eine wöchentliche Arbeitszeit von bis zu 68 Stunden. Ein ordentliches Arbeitspensum, das für Beschäftigte nicht immer einfach war. Das Parlament war der gleichen Meinung und beschloss die Wochenstunden auf 52 zu reduzieren. Es war außerdem ein Wahlkampfversprechen, das von Präsident Moon Jae In ausgesprochen wurde. Das neue Gesetz sorgte bei Arbeitgebern nicht unbedingt für Freude, doch seit Juli 2018 ist es fix. Im ersten Schritt sind nur große Firmen betroffen, kleinere Betriebe haben noch bis Anfang Januar 2020 Zeit. Genau hier liegt aber auch das Problem, denn kleine und mittlere Konzerne wollen die Einführung der 52-Stunden-Woche verschieben.

Es fehlen Bedingungen

In der Forderung, die an die Regierung und an die Nationalversammlung gerichtet ist, ist von einer Verschiebung um mindestens ein Jahr die Rede. Daran schließen sich insgesamt 14 Unternehmerverbände an, darunter auch die Korea Federation of SMEs. Besprochen wurde das Thema am Mittwoch (13. November) auf einer in Seoul dringend einberufenen Pressekonferenz. Man sagt, dass bei manchen kleinen und mittleren Firmen noch keine eindeutigen Bedingungen vorliegen, um die 52-Stunden-Woche auch tatsächlich umsetzen zu können. Es werden außerdem dringend relevante Gesetzesentwürfe und Berücksichtigungen für kleine und mittlere Betriebe gefordert.

Am Ende der Pressekonferenz wurde ein Meinungspapier an Lee In-young (Fraktionschef der Regierungspartei) übergeben, das von den Organisationen verfasst wurde.

Ausgang ungewiss

Sollte die neue Wochenarbeitszeit tatsächlich mit Anfang Januar 2020 auch für kleine Unternehmen (die Rede ist von fünf bis 299 Mitarbeitern) gelten, dann wären laut jetzigem Stand Probleme und Schwierigkeiten nicht ausgeschlossen. Vor allem deshalb, weil es in manchen Fällen an klaren und eindeutigen Bedingungen fehlt. Noch ist allerdings völlig unklar, ob die geforderte Verschiebung kommen wird oder nicht. Fakt ist nur, dass das neue Arbeitszeitsystem angepasst werden muss. Für Arbeitgeber eine Herausforderung, die ohne genaue Vorgaben nur schwer zu meistern ist. In spätestens 1,5 Monaten sollte es jedoch zu einer Entscheidung gekommen sein, denn danach wäre bereits der angepeilte Zeitpunkt da.