Tierquälerei und -schändung sollen künftig in Korea härter bestraft werden

Triggerwarnung: Tierquälerei

Schon im März konnten wir darüber berichten, dass Südkorea Besserungen in Bezug auf Haustiere plant. Diese werden von der Sache zu Lebewesen erhoben. Nach wie vor finden Besprechungen und Verhandlungen für neue Gesetze diesbezüglich statt. Ein wichtiger Aspekt davon sind Schändung und Quälerei von Tieren.

Ein sehr prekärer Fall in dem Zusammenhang: 2018 wurde ein cremefarbener Spitz in Busan lebendig begreben und hilflos dem Tod überlassen. Zum damaligen Zeitpunkt wurde gegen ihn keine Anklage erhoben. Er wies damals laut dem örtlichen Tierheim seine Kinder dazu auf, das Tier zu begraben. Das Tierheim wurde später informiert, hatte aber keine Chance mehr, ihn noch zu retten. Laut Kim Geayeung, dem Leiter des örtlichen Tierheims, gab es deshalb keine Strafe für den Mann, da der Hund als ein ihm gehörender Gegenstand im Prozess geführt wurde.

Genau solche Situationen soll es in Zukunft nicht mehr geben. Das Zivilgesetzbuch soll dementsprechend geändert werden, um Tieren im Generellen künftig einen legalen Status zu verleihen. Choung Jaemin, der Generaldirektor des Justizministeriums des Rechtsbeistands, sprach dazu mit Reuters.

Die nächste reguläre Sitzung im Parlament findet im September statt. Hier muss dann die Genehmigung des im März vorgestellten Entwurfes erfolgen.

Aktuell werden Tierquälerei und -schändung mit maximal drei Jahren Gefängnis oder maximal 30 Mio. Won Geldstrafe (umgerechnet etwa 25.000 US-Dollar) verurteilt. Die Überarbeitung soll dann mehr Möglichkeiten bieten. Dann können im Grunde die üblichen Strafen für Missbrauch, Aussetzung, Vernachlässung usw. zum Einsatz kommen.

Kurios in dieser Sache: Die Korea Pet Industry Retail Association zeigt sich in dieser Sache skepsis. Ihnen zufolge kam darauf der Hinweis, dass es bereits Gesetze zum Schutz von Tieren gäbe. Deren Generaldirektor Kim Kyoungseo sagte zu dem Thema:

Die Überarbeitung wird nur Mittel zur Regulierung der Branche erfordern, indem die Annahme von Haustieren erschwert wird, was sich nicht nur auf die Branche, sondern auf die Gesellschaft insgesamt stark auswirken wird.

Choung bietet aber Konter. Er vertritt die Meinung, dass eine Änderung des Zivilgesetzbuchs dafür sorgen werde, dass Folgemaßnahmen wie etwa Lebensversicherungen für Tiere sowie die Verpflichtung zur Rettung und Meldung von Verkehrstoten zu mehr Ordnung führen werden.

Auch hebe das automatisch die Lebensqualität von Haustieren, so ein Argument von vielen Tierschützern in ganz Korea.

Park Hongkeun, Leiter des parlamentarischen Forums für Tierschutz, findet es als sehr wahrscheinlich, dass das Gesetz durchkommen wird. In Korea herrsche ein weit verbreiteter Konsens vor, dass Tiere besser geschützt und respektiert werden müssen.

Missbrauch, Aussetzen und Vernachlässigung von Haustieren hat sich in unserer Gesellschaft nicht verbessert. Cheon Chinkyung, Leiter der koreanischen Tierrechtsanwaltschaft

Cheon Chinkyung steht hinter dem Gesetzesentwurf. Er weist darauf hin, dass es allein im letzten Jahr mehr als 89.000 Tiere gegeben hat, die einfach ausgesetzt wurden.