Südkorea und Japan sind nicht gut aufeinander zu sprechen. Das liegt am Handelskrieg, der auch für Kleinigkeiten verantwortlich ist. So ist zum Beispiel den Südkoreanern die japanische „Flagge der aufgehenden Sonne“ ein Dorn im Auge, die im Rahmen der Olympischen Spiele in Tokio gezeigt werden soll. Grund ist die japanische Kolonialisierung von 1910 bis 1945, die in asiatischen Ländern durch die Flagge Schmerz und historische Wunden hervorruft. Die Japaner sehen das natürlich und sagen, dass die Flagge ein Ausdruck für den japanischen Imperialismus ist. Auch werde sie in fremdenfeindlichen Absichten und durch rechte Organisationen gebraucht. Ebenfalls interessant: Die Marine in Japan setzt die Flagge bereits seit 1954 ein und kommt unter anderem bei Sportveranstaltungen und an nationalen Feiertagen zum Einsatz.
Brief an das Internationale Olympische Komitee (IOC)
Damit Südkorea das Aufstellen der Flagge zu den Olympischen Spielen 2020 verhindern kann, wurde ein Brief verfasst. Dieser wurde vom südkoreanischen Sportministerium geschrieben und beinhaltete eine Verbotsforderung. Adressiert war das Schriftstück an den IOC-Präsidenten Thomas Bach. Die Chance auf eine positive Rückmeldung ist durchaus gegeben, denn die Fifa (also der Fußball-Weltverband) hat beispielsweise die Nutzung untersagt.
Manche Geschehnisse gingen gut aus
Es gibt Beispiele, die einen positiven Ausgang zwischen den beiden Ländern zur Folge hatten. Schaut man auf den letzten Herbst zurück, dann fand beispielsweise eine Flottenparade vor Jeju – einer südkoreanischen Insel – statt. Südkorea hat Japan daraufhin gebeten, die Flagge während der Veranstaltung nicht zu hissen. Die Folge: Die Japaner haben keine Kriegsschiffe zur Flottenparade geschickt und sind so der Aufforderung nachgekommen.
Ausgang ungewiss
Der Brief an das Internationale Olympische Komitee ist ein klares Zeichen, dass Südkorea die Flagge bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht sehen will. Die Gründe sind nachvollziehbar, doch sie alleine sind keine Garantie für einen Erfolg. Die Frage wird also sein, wie sich das Komitee entscheiden wird. Spätestens mit Beginn der Spiele gibt es die Antwort, ob Südkorea oder Japan diesen Streit gewonnen hat.