Studieren in Südkorea ist ein riesiges Abenteuer! Unvergleichliche Erfahrungen aller Art erwarten den Weltenbummler. Und neben Zeugnissen und Diplomen wird der erfolgreiche Studierende ganz bestimmt mit der einen oder anderen zusätzlichen Errungenschaft ins Heimatland zurückkehren! Im Zuge der Realisierung eines Studiums in Südkorea empfiehlt es sich in jedem Fall, entsprechende Vorlaufzeit einzuplanen, um wesentliche studienrelevante Fragen vorab abzuklären. Gewisse Vorbereitungen für den Auslandsaufenthalt zu treffen ist unerlässlich. Schließlich möchte man die Reise nicht auf halbem Wege aufgrund unüberwindbarer Stolpersteine abbrechen müssen!
Welche Vorkehrungen für ein sorgloses Studieren in Korea getroffen werden sollten, damit befasst sich dieser Artikel. So werden die wesentlichen Basics beim Studium in Südkorea ebenso dargelegt wie Information darüber, welche Voraussetzungen Studierende zur Zulassung erfüllen müssen, wie es sich mit Bewerbung und der Anrechenbarkeit im Heimatland verhält und natürlich – ein nicht unwesentlicher Punkt – wie sich ein solches Vorhaben finanziell umsetzen lässt.
Studieren in Korea: die Basics
Die Hochschullandschaft und ihre Studienrichtungen
In Südkorea gilt ganz sicher: Wer die Wahl hat, hat die Qual! Über 400 Institutionen laden zum Hochschulstudium ein. Qualitätsstandards sind durchgehend hoch. Nur etwa 20% der Hochschulen sind in staatlicher Hand, der Rest wird privat betrieben. Studiengebühren erheben sie alle.
Der künftig auswärtig Studierende muss zunächst für sich entscheiden, ob es ihn in eine der Millionen-Metropolen zieht, in denen die namhaftesten Universitäten beheimatet sind (zum Beispiel Seoul National University; Korea University; Yonsei University;…), oder ob er seine Zelte doch lieber etwas „ländlicher“ aufschlägt. Zu bedenken sind hier ganz sicher die Lebenserhaltungskosten, die umso mehr zu Buche schlagen, je pulsierender es am Studienort zugeht. Land und Leute lernt man allerorts kennen. In den Großstädten überwiegt natürlich das „internationale Flair“ ein wenig, außerhalb erlebt man Südkorea demgegenüber von seiner ursprünglichen Seite. Die Bildungsqualität an den Hochschulen ist durchgehend hoch, ganz gleich, ob downtown oder provinzieller studiert wird.
Wichtiges zum Studium in Korea
Die Möglichkeiten eines Studiums in Südkorea sind breit gefächert. Grundsätzlich kann aus einer entsprechenden Palette an technischen, wirtschaftswissenschafttlichen, sprach- und kulturwissenschaftlichen, sozial- sowie geisteswissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen, rechtswissenschaftlichen oder medizinischen Studienrichtungen gewählt werden. Auch die Auswahl an Studiengängen in den Bereichen Kunst, Design, Grafik, Musik, Medien und Sport kann sich sehen lassen.
Je nach gewünschtem Studienort/gewünschter Hochschule ist es sinnvoll, sich im Vorfeld zu informieren, welche Studiengänge und Studienprogramme für internationale Studierende angeboten werden, ob es Kooperationen mit heimischen Universitäten gibt bzw. Stipendien bereitgestellt werden und welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um das Wunschstudium aufnehmen zu dürfen. (Dazu später mehr)
Vorlesungszeiten sind in Südkorea im Sommersemester von Mitte Februar bis Mitte Juni, im Wintersemester von Mitte August bis Mitte Dezember. Anders als an vielen europäischen Universitäten, besteht in den Vorlesungen in jedem Fall Anwesenheitspflicht.
Die Note setzt sich hier aus Mitarbeit, Referaten und 1-2 Prüfungen im Laufe des Semesters zusammen. Prozentual aufgerechnet, ergibt sich anschließend eine Note. In ihrer Gesamtanzahl sind die jeweiligen Noten limitiert (etwa: Von 25 Studierenden erhalten maximal 3 die Bestnote).
Die Notengebung ergibt sich wie folgt:
- A+ (100-95%)
- A0 (94-90%)
- B+ (89-85%)
- Weiter hinunter bis zu D0 (64-60%)
Internationale Vergleichbarkeit
Die Bemühungen um international vergleichbare Studienleistungen (Credit Points System) und Studienabschlüsse (Bachelor, Master, Ph.D.) erleichtern ein Studieren im Ausland mittlerweile ungemein.
Studienaufwand und -dauer lassen sich auf diese Weise besser einschätzen, Studienaufenthalte können generell stimmiger geplant werden. Ebenfalls ist die spätere Anrechenbarkeit von Studienleistungen bzw. Anerkennung von Abschlüssen unkomplizierter möglich.
Verschiedene Möglichkeiten zum Koreanistik studieren
Generell variiert die Aufenthaltsdauer in Südkorea, je nachdem welche Art des Studierens gewählt wird. Hier unterscheidet man zwischen:
- Gaststudium/Auslandssemester: Das Studium findet generell im Heimatland statt, wird dort allerdings für ein, maximal zwei Semester zugunsten eines Studienaufenthalts in Südkorea unterbrochen. Dies ist insofern von Vorteil, da die Wahrscheinlichkeit, ein Stipendium zu erhalten, recht hoch, das ganze also finanziell besser bewältigbar ist. Generell ist hier auch keine sehr langwierige Planung erforderlich. Das Leben im Heimatland kann – bei entsprechenden Vorkehrungen – recht unkompliziert wiederaufgenommen werden. Der Nachteil bei solch einem kurzen Aufenthalt in Südkorea ist freilich darin zu sehen, dass einem neben den Verpflichtungen an der Uni relativ wenig Zeit bleibt, um Land und Leute umfassender kennenzulernen. Die Zeit vergeht hier im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge.
- Vollzeitstudium: Das aufgenommene Studium wird in Südkorea beendet. Großer Vorteil ist hier natürlich, dass eine tatsächliche Integration über einige Jahre hinweg stattfindet und der Bildungsabschluss international als durchaus sehr hochwertig angesehen wird. Ein Nachteil besteht im kompletten Abbrechen der Zelte im Heimatland über langen Zeitraum und der Problematik der Finanzierung (Stipendien über die gesamte Studiendauer sind schwierig zu bekommen).
- Aufbaustudium: Ein entsprechender Studienabschluss (Bachelor oder Master) ist bereits im Heimatland erworben worden. Über zwei oder mehr Semester wird nun ein übergeordneter Abschluss in Südkorea angestrebt. Der Vorteil ist darin zu sehen, dass der zeitliche Rahmen nicht zu kurz und nicht zu lang gesetzt ist. Finanzielle Förderungen können hier gut beantragt werden.
Voraussetzungen & Anrechenbarkeit
Grundsätzlich sind die Zulassungsbedingungen für internationale Studierende an allen Hochschulen Südkoreas recht einheitlich. Beide Elternteile dürfen keine koreanischen Staatsbürger sein. In jedem Fall muss eine mindestens 12jährige Schulausbildung mit entsprechendem Abschluss (Abitur/Matura) vorgewiesen werden können. Ob andere Abschlüsse anerkannt werden (zum Beispiel Studienberechtigungsprüfung oder Fachabitur), entscheiden die jeweiligen Institutionen fallbezogen.
Darüber hinaus müssen – je nach Studienprogramm – Sprachkenntnisse vorgewiesen werden. Bei internationalen Studiengängen, im Rahmen derer Lehrveranstaltungen in englischer Sprache stattfinden, werden zumeist Zertifikate von standardisierten Tests wie IELTS oder TOEFL verlangt.
Schreibt sich der Studierende für koreanische Studienprogramme ein, muss er entsprechende Koreanischkenntnisse vorweisen. Dazu ist meist eine internationale Koreanischprüfung (TOPIK) vorgeschrieben.
Viele Hochschulen verlangen darüber hinaus einen Nachweis von ausreichend finanziellen Mitteln (je nach geplanter Aufenthaltsdauer; zumeist etwa im Ausmaß von 10.000 Euro). Das ergibt sich aus der Tatsache heraus, dass in allen Institutionen Südkoreas Studiengebühren erhoben werden und Lebenserhaltungskosten (vor allem für Wohnen) ebenfalls relativ hoch sind.
Auch die Visa- und Einreisebestimmungen Südkoreas dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Damit beschäftigt sich der nachfolgende Artikel zur korearelevanten Vorbereitung jedoch ausführlicher.
Bezüglich der Anrechenbarkeit von einzelnen Lehrveranstaltungen, die in Südkorea absolviert wurden, ist das Prüfungsreferat an der heimischen Universität erste Anlaufstelle. Oftmals gibt es gerade für gängige Studienrichtungen standardisierte Antragsformulare auf Anrechenbarkeit. Diese werden für alle Lehrveranstaltung, die in Südkorea abgeschlossen wurden, inklusive beigelegter Beschreibung des Kurses von der Gastuniversität, ausgefüllt und eingereicht. Bei Unsicherheiten, oder wenn die Anrechenbarkeit einzelner Kurse im Vorfeld erfragt werden möchte, ist es sinnvoll, Erkundigungen einzuholen, wer am jeweiligen Institut für internationale Angelegenheiten zuständig ist und sich direkt an diejenige Person zu wenden.
Veranstaltungszeugnisse, die nicht direkt für einzelne Studienplanpunkte anerkannt werden, lassen sich meist problemlos im Rahmen von Freifächern bzw. Wahlfächern anrechnen. Auch hier lohnt es sich, im Vorfeld Informationen einzuholen.
Für die Anerkennung gesamter Studienabschlüsse ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung erste Anlaufstelle. Zu bedenken ist in jedem Fall, dass die Anrechenbarkeit – je nach Studiengang – variieren kann. Damit es im Nachhinein zu keinen bösen Überraschungen kommt, sollte die Anerkennung eines in Südkorea absolvierten Studiums in jedem Fall vorab geklärt werden!
Die richtige Bewerbung, um in Korea studieren zu können
Ist der Studienaufenthalt nicht über die heimische Hochschule im Rahmen eines Stipendiums bzw. Kooperation mit Partneruniversitäten geregelt, läuft das Bewerbungsverfahren direkt über die auswärtige Institution. Je nach Vorstellungen der jeweiligen Hochschule, sollte die Bewerbung dann auch gestaltet sein. Entsprechende Vorgaben finden sich zumeist direkt auf den Homepages der Institutionen.
Zumeist müssen Antragstellung und Bewerbung Folgendes beinhalten:
- Ausgefülltes Antragsformular
- Kopie des Abschlusszeugnisses (Abitur-/Maturazeugnis, im Regelfall nicht beglaubigt)
- Empfehlungsschreiben von Professoren der heimischen Universität (meist von zwei verschiedenen; in englischer Sprache verfasst)
- Nachweis über die Sprachfähigkeiten (Zertifikate der jeweiligen Tests)
- Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel (Höhe, je nach Vorgabe der Hochschule)
- Lebenslauf (in englischer Sprache, tabellarisch)
- Kopie des Reisepasses
- Passfotos
Anforderungen an die Bewerbung können variieren. Bei Unsicherheiten ist es ratsam, die jeweilige Hochschule anzuschreiben und entsprechend genaue Infos einzuholen. Schließlich ist die Bewerbung die Visitenkarte, die unter anderem über eine Auswahl entscheidet.
Finanzierungsmöglichkeiten eines Studiums in Südkorea
Die erstklassige Ausbildung in Südkorea hat seinen Preis. Diese Tatsache sollte bei der Planung eines Studienaufenthaltes in jedem Fall gründlich bedacht werden. Die Studiengebühren variieren – je nach Hochschule und Studiengang – zwischen 4000 und 14 000 Euro pro Studienjahr. Auch die Lebenserhaltungskosten sind – vor allem für Wohnraum – in vielen Gegenden höher als in so manchem europäischen Land.
Nachdem man weltweit jedoch bestrebt ist, im Bildungswesen Internationalität zu fördern, und daher entsprechend Budget zur Verfügung gestellt wird, ist solch ein Aufenthalt (vor allem, wenn die Dauer nur wenige Semester beträgt) in manchen Fällen durch Stipendien und Förderungen zu bewerkstelligen. Auch gewisse Ansprüche (Bafög, Kindergeld/Kinderbeihilfe) können unter bestimmten Voraussetzungen im Ausland geltend gemacht werden.
Stipendien für Auslandssemester werden im Normfall sowohl von heimischen als auch von auswärtigen Hochschulen zur Verfügung gestellt. Es lohnt sich hier in jedem Fall, entsprechende Information einzuholen und sich demzufolge zu bewerben. Häufig ist die Höhe des Stipendiums an den Studienerfolg/Notenschnitt gekoppelt. So ist es unter günstigen Voraussetzungen denkbar, dass beispielsweise die gesamten Studiengebühren übernommen werden. In manchen Fällen, werden auch Zuschüsse zu den Lebenserhaltungskosten gewährt.
Wenn schon Bildungsabschlüsse vorhanden sind und diese in Südkorea im Rahmen eines Master- oder Ph.D. – Studienprogrammes erweitert werden sollen, ist es manchmal auch möglich, um Stipendien der Regierung anzusuchen.
Kann der Auslandsaufenthalt nicht über Förderungen und Stipendien realisiert werden, gibt es weiters die Möglichkeit, einen Studienkredit aufzunehmen. Hier erfolgt die Rückzahlung meist zu keinem oder sehr geringem Zinssatz. Entsprechende Angebote der Banken sollten unbedingt verglichen werden.
Visum & Arbeiten Korea
Ab dem zweiten Semester ist es internationalen Studierenden in Südkorea unter bestimmten Voraussetzungen (Visum, Empfehlungsschreiben) möglich, in relativ hohem Stundenausmaß (20h/Woche; während der Ferien erweitert) zu jobben und so die Lebenserhaltungskosten zu bestreiten.
Da Finanzierung und Förderung von Studienaufenthalten in Südkorea ein Thema ist, das sehr fallbezogen und individuell betrachtet werden muss, empfiehlt es sich, entsprechende Stellen für Internationalität/Auslandsaufenthalte an der heimischen Universität aufzusuchen und sich umfassend beraten zu lassen. Auch bei Antragsstellung und Geltendmachung von Ansprüchen kann hier professionelle Hilfestellung gegeben werden.