Ein Streit hat bekanntlich immer Folgen. Davon bleiben auch die Länder Japan und Südkorea nicht verschont, die einen diplomatischen Streit austragen. In diesem Fall betrifft es die japanische Wirtschaft beziehungsweise den Überschuss an Ausgaben für Auslandsreisende, der verglichen mit Juli 2018 zurückging. Nach dem Grund muss man nicht lange suchen, es ist die rückgängige Zahl an Touristen aus Südkorea. Ein Beweis, dass sich die Differenzen auch in der Volkswirtschaft bemerkbar machen.
Überschuss sank um 0,9 Prozent
Der Überschuss belief ich laut dem japanischen Finanzministerium auf 229,3 Milliarden Yen (rund 1,9 Milliarden Euro). Verglichen mit dem Vorjahr sank dieser allerdings im Juli ab, und zwar um 0,9 Prozent. Dabei handelt es sich um den Betrag, den ausländische Besucher in Japan ausgeben. In der Berechnung ist außerdem der Betrag bereits abgezogen, den Japaner im Ausland ausgeben.
Doch nicht nur zu den Beträgen gibt es genaue Zahlen, auch zu den Touristen. So kamen im Juli 7,6 Prozent weniger südkoreanische Touristen ins Land. Ein Wert, der zuletzt vor ca. einem Jahr so niedrig war.
Passt nicht in die Pläne von Japans Premierminister
Shinzo Abe, der Premierminister von Japan, wird der Rückgang an Touristen aus Südkorea nicht gefallen. Er will nämlich das Wirtschaftswachstum ausbauen und plant den Tourismus fest mit ein. Besser gesagt soll dieser zu einer Säule von Japan werden. Ein weiterer Grund sind die Folgen vom Handelskrieg zwischen den USA und China, die mit den Plänen bestmöglich abgefangen werden sollen.
Seit Shinzo Abe 2012 im Amt eingetreten ist, konnte Japan drei Mal so viele ausländische Touristen vorweisen. 2018 waren es zum Beispiel 30 Millionen, zwei entscheidende Faktoren waren eine erleichterte Visumpflicht und ein schwächerer Yen. 2020 soll die Zahl auf 40 Millionen ansteigen, 2030 sogar auf 60 Millionen. Die Ziele sind erreichbar, wenn die Umstände stimmen. Der diplomatische Streit gehört freilich nicht dazu und behindert das Vorhaben.