So stellt man in Korea den Ehepartner vor

Heute beschäftigen wir uns mit einem Thema, das einen wichtigen kulturellen Ansatz vom Alltagsleben in Südkorea betrifft. Und zwar, wie man in Korea den Ehepartner einer bislang fremden Person vorstellen würde.

Bei uns kennt man das ja im Prinzip häufig, dass einher Kim seine Gattin als Frau Kim vorstellen würde. Damit wäre das Eis gebrochen und man wendet sich dem Smalltalk zu. In Korea Sie diese Sache allerdings ganz anders aus, hier erfährt man nicht nur den Namen einer Person, sondern gleich etliche weitere Informationen, die direkt das Leben diese beiden Personen betreffen.

Vielleicht kennt ihr es ja von prominenten Personen, wenn diese einander ehelichen. Ein Mr. Kim hat dann zum Beispiel nicht eine Mrs. Kim, sondern eine Frau Park Aeri zur Gattin. Aber für ihn ist sie weder Mrs. Kim noch Mrs. Park.  Stattdessen wird sie als Kim Kyuhwan eomma vorgestellt, da der älteste Sohn der beiden Kyuhwan heißt.

„Ich bin Kim Chunghee und das ist Kim Kyuhwan eomma.“Eine übliche Vorstellung in Korea

Wie ihr vielleicht mittlerweile bestimmt mitbekommen habt, nehmen koreanische Frauen nicht immer den Nachnamen des Mannes an, den sie heiraten. Sobald sie ein Kind zur Welt bringen, erhält dies allerdings automatisch den Nachnamen des Vaters. In diesem Fall heißt der erstgeborene Sohn Kyuhwan – genauer also Kim Kyuhwan –  und da die Sitze der Koreaner stets darauf abzielt, dass der Erstgeborene eine wichtige Rolle in der Familie spielt, wird die Mutter nicht mit ihrem eigenen Namen vorgestellt, sondern mit ihrer Rolle innerhalb dieser Familien Hierarchie. Dementsprechend ist sie in erster Linie die Mutter des Erstgeborenen.

Was verrät uns das über diese zunächst und noch fremde Familie? Wir erfahren nicht sofort, wie die Dame heißt, wissen aber sofort, dass die beiden mindestens ein Kind haben und wie der Name von diesem lautet. In einer einfachen Floskel innerhalb einer Bekanntmachung lassen sich also mehrere eigentlich sehr persönlich Informationen über diese Familie herausfiltern, während man so etwas hierzulande gar nicht kennt. Findet ihr das ebenso faszinierend wie ich? Dann teilt diesen Beitrag gerne mit euren Freunden, ich würde mich darüber freuen!