Was man weltweit als das Brettspiel Go kennt, nennt man in Korea Baduk. Seinen Ursprung hat das Spiel in China, wo man es meist Weiqi oder seltener auch Yiqi oder einfach nur Yi nennt. Doch auch in Japan und Korea ist es seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Die auch hierzulande verbreitete Bezeichnung Go stammt wiederum aus dem Japanischen.
Ausgebreitet hat es sich außerhalb von Ostasien erst mit dem 20. Jahrhundert. Unter westlichen Ländern genießt es insbesondere in Deutschland große Popularität.
Wie genau das Spiel seinen Ursprung gefunden hat, ist aber selbst in alten chinesischen Schriften nicht klar überliefert. Legenden zur Entstehung gibt es demnach viele. Eine davon geht auf den mythischen Urkaiser Yao zurück, der es als Unterrichtswerkzeug für seinen Sohn Danzhu genutzt haben soll. Oft heißt es auch, dass die treibenden Kräfte von Yin ung Yang als treibende Kraft agieren sollen, was sich in den schwarzen und weißen Spielsteinen widerspiegeln soll.
So spielt man Go/Baduk
Wie Schach ist Baduk ein Geschicklichkeitsspiel. Obwohl immer wieder Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Spielen gesucht werden, unterscheiden sie sich voneinander in vielen Punkten. So sind die Regeln von Baduk sehr einfach, obwohl es wie beim Schach eine Herausforderung in Sachen analytischer Denkfähigkeit gibt. Gleichzeitig hat man im Baduk sehr viel mehr Spielraum, was die eigene Intuition anbelangt.
Baduk ist ein sogenanntes territoriales Spiel.
Kommen wir zunächst zu den Grundregeln des Spiels:
- Begonnen wird das Spiel auf einem leeren Brett.
- Man befindet sich auf einem Spielfeld, das mit einem Raster von 19 x 19 Feldern markiert ist. Dieses kann als ein Stück betrachtet werden, das zwischen beiden Spielern geteilt wird.
- Ein Spieler hat den gesamten Vorrat an schwarzen Steinen, die im Spiel einfach nur „Steine“ genannt werden und der andere übernimmt die weißen Steine.
- Anders als im Schach beginnt bei Go der Spieler mit den schwarzen Steinen.
- Beide Spieler wechseln sich nach jeder Runde ab.
- Eine Runde besteht daraus, dass ein Spielstein auf eine freie Fläche gelegt wird. Eine freie Fläche ist dabei aber nicht ein Feld, sondern immer der Schnittpunkt zweier Linien.
- Einmal gesetzt, dürfen die Steine nicht wieder bewegt werden. Es ist jedoch erlaubt, sie zu umzingeln und sie damit gefangen zu nehmen. Geschieht dies, darf derjenige, der den Stein eingefangen hat, vom Spielfeld nehmen.
So funktioniert der Spielablauf von Go:
- Der Spieler mit den schwarzen Steinen beginnt und legt den ersten Spielstein auf dem Brett an einem Schnittpunkt ab. Üblicherweise würde nun der Spieler mit den weißen Steinen weiter entfernt seinen ersten Stein setzen, aber man kann auch von Beginn an aggressiv spielen.
- Bereits ab dem zweiten Spielstein ist es möglich, einen Stein vom Gegner zu umzingeln und ihn so gefangen zu nehmen. Auch können mehrere Steine geschlagen werden, wenn es einem gelingt, diese vollständig zu umzingeln.
- Um einen oder mehrere Steine zu schlagen darf dieser nicht an einem Rand positioniert sein, da dies ein Umzingeln möglich macht. Solche Steine können lediglich daran gehindert werden, ihr Territorium weiter auszubreiten.
- Sollen mehrere Steine gleichzeitig geschlagen werden, müssen diese eine Kette bilden.
- Eine Kette wird nur dann gebildet, wenn die Steine an benachbarten Schnittstellen liegen. Quer gegenüber zählt dafür nicht.
- Eine Kō Situation ist verboten. Kō wäre, wenn ein Stein geschlagen wird, der gerade einen anderen geschlagen hat und die Spieler somit einander ununterbrochen immer einen Stein wegnehmen, das Spiel dadurch aber in Sachen Territorialabgrenzung keinen wirklichen Fortschritt verzeichnet.
- Das Spiel endet, wenn alle Spielsteine gesetzt wurden.
- Danach wird ausgezählt und derjenige mit den meisten Punkten gewinnt.
Traditionelle Umgangsformen & Verhalten während dem Spiel
- Üblicherweise befinden sich die Behältnisse mit den Steinen immer rechts vom Brett, natürlich stets aus Sicht des jeweiligen Spielers.
- Vor dem Spiel begrüßt man einander, währenddessen soll die Geräuschkulisse aber möglichst gering sein. In ganz enthusiastischen Kreisen gilt jegliche Ablenkung oder anderweitige Beschäftigung als unhöflich.
- Es gilt zumindest in den ostasiatischen Ländern als höflich, wenn der erste Zug in der rechten oberen Ecke (jeweils vom Spieler aus gesehen) gesetzt wird. Dadurch verbeugt man sich gewissermaßen.
- Während dem Spielzug des Gegners soll man seine Konzentration nicht unterbrechen und dabei auch nicht durch die Spielsteine wühlen, da das sehr störend sein kann.
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