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In Asien hat eine amerikanische Band sich nun als K-Pop-Gruppe angemeldet. Doch keiner der Band Mitglieder ist wirklich Koreaner. Die Band EXP Edition wurde zwar in Seoul gegründet, besteht aber aus vier Männer, die allen in den USA geboten sind. Die vier Mitglieder Koki Tomlinson (halb japanisch halb deutsch), Frankie DaPonte (portugiesisch), Hunter Kuhl aus New York und Sime Kosta aus Kroatien haben rein gar nichts mit Korea zu tun. Auf der Webseite der Band kann man nachlesen, dass keiner der Band Mitglieder koreanisch kann und sie einfach in das Land gezogen sind, um die Sprache zu erlernen und das Debütalbum dort aufzunehmen.
Bereits in dieser Woche hat EXP Edition ihre Debüt-Single „Fell Like This!“ mit ihrem Musikvideo aufgenommen. Der Erfolg ist da. Doch das, was die meisten Beschwerden ausmacht ist, dass die Band nicht das gleiche Training absolvieren müssen, wie andere K-Pop-Gruppen. Es ist schließlich nicht unbekannt, dass beeindruckende Choreographien- und Tanzroutinen erlernt werden müssen. Jede K-Pop-Gruppe muss diese aufweisen und viele Jahre trainieren. Das Chaos brach jedoch nur aus, weil es sich um eine amerikanische Band handelt und nicht um eine koreanische.
Die Fans finden es ebenfalls nicht schön. Jemand hat sogar kommentiert, dass er einen ganzen Aufsatz darüber schreiben könnte, wie wütend ihn das ganze macht. Viele denen auch, dass es rassistisch klingt, was die Koreaner über die neue Band sagen. Doch das ist nicht das Problem. Es wurde gesagt, dass man nur Hass auf EXP bekommt, weil sie einfach aus heiterem Himmel auftauchten und nicht die jahrelange Ausbildung machen mussten, wie die Koreaner selbst.
Wer weiß, wie es in der K-Pop-Szene zugeht wird wissen warum. Schließlich ist es nicht einfach sich als Star durchzusetzen und einen solch guten Erfolg zu erzielen. Viele Künstler in Korea machen sogar erst eine akademische Ausbildung an den bekanntesten Akademien und haben sich schon in den jungen Jahren dem K-Pop gewidmet. Bevor sie ihr eigenes Album rausbringen können mussten sie hart in der Industrie kämpfen, was EXP nun nicht musste.
Doch vor lauter Aufregung vergisst man oftmals die Hintergründe. Es scheint nämlich als sei die Band ein Kunstprojekt des bekannten Bora Kim. Er studierte in Columbia und hat versucht zu erforschen, was K-Pop eigentlich ist und was das K-Pop Fandom ist. Er wollte sehen was passiert, wenn amerikanische Jungs K-Pop-Darsteller werden. Er wollte sehen wie sie koreanisch singen und wie koreanische Jungs handeln, wenn sie solche Bands sehen. Viele Talente tummeln sich schließlich auf dem Markt, sodass man genau erforschen wollte, wie andere damit umgehen.
Vor allem aber waren sie erstaunt welche Auswirkungen das ganze haben wird. Die Jungs der Band sind schließlich maßgeschneidert, um eine breite Sparte an Frauen anzusprechen. In den USA sehen die meisten Menschen die K-Pop Idole das erste Mal, was ebenso zu Verwirrungen führt.
Wie sehe es wohl aus wenn attraktive Jungs in einem Hip Hop Video einfach mal Make up tragen? Wer ist dann die Zielgruppe? Was würde das genau bedeuten? Diese Fragen stellen sich immer wieder, wenn man sich mit der Thematik befasst. Aufgrund dessen ist das Experiment oder eher gesagt das Kunstobjekt von Bora Kim gar nicht mal so uninteressant.
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