Schönheit als Sucht – wenn das Aussehen einen krank macht

In einer Welt, in der das Drängen nach Besitz und ein ausgeprägtes Konsumverhalten, das weit über lebenswichtige Güter hinausgeht, vorherrscht, sind die Schattenseiten nie in weiter Ferne. Aus der Lust nach etwas entwickelt sich schnell eine Sucht, wenn die Motive die falschen sind. Doch woran kann man dementsprechende Warnsignale ausmachen und vor allem, wie kann man dem vorbeugen?

Sucht begrenzt sich nicht nur auf Drogen

Schon seit langem gehen bekannte Suchtverhalten über die üblichen Probleme hinaus. Neben Drogen und Alkohol erforschen Psychologen längst das krankhafte Verlangen nach Videospielen, gewissen Tätigkeiten, wie etwa Diebstählen oder notorisches Lügen oder auch dem Wahn nach der körperlichen Perfektion. Mit dieser setzen wir uns nun etwas genauer auseinander.

Die Sucht nach Schönheit nimmt viele Ausmaße an

Von allen möglichen Drängen ist der Wahn um die eigene Schönheit wohl eines der schlimmsten. Denn es ist stetig im Wandel, bleibt nie für ein Jahr gleich und wer stets up-to-date sein möchte, muss sich zugleich mit kosmetischen und modischen Aspekten auseinandersetzen. Was noch im Januar aktuell ist und als wunderschön gilt, erhält im Dezember womöglich schon ein müdes Lächeln zur Antwort.

Gleichzeitig kann der Schönheitswahn auch auf körperliche Aspekte abzielen, wodurch Betroffene reihenweise schwerwiegende Operationen auf sich nehmen, um ein bestimmtes Aussehen zu erreichen, das sie weder durch Kleidung, noch durch kosmetische Unterstützung erreichen können. Wer sich ewig zu dick findet, wird sich selbst zum Abnehmen zwingen und entweder ein Magenband einsetzen lassen, was bei falschem Einsatz schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben kann, oder noch schlimmer: an Bulimie oder gar Anorexie leiden.

Woher dieses schier unbändige Verlangen nach Perfektion stammt

Wichtig ist an dieser Stelle, anzumerken: Die Perfektion in dem Sinn erschließt sich immer nur nach subjektiven Eindrücken. Man muss sich nicht an hierzulande geltende Schönheitsstandards halten. Bereits die innere Unruhe und der schon zwanghafte Gedanke, nicht der gewünschten Optik zu entsprechen reichen aus, um dem Drang zu verfallen. Allerdings muss auch abseits davon das gesamte Seelenwohl der betroffenen Person im Unreinen sein, damit es erst so weit kommen kann.

Welche Methoden vorbeugend wirken

Es klingt fast, als hinge es nicht zusammen, doch das tut es sehr wohl. Wer sich darum bemüht, sein eigenes Leben bewusst(er) wahrzunehmen, lernt mit der Zeit, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind. Das Wissen darum verinnerlicht zu haben, wie kostbar die gegebene Lebenszeit ist, hat dabei einen sehr hohen Stellenwert.

Eine Sucht entwickelt sich in der Regel dadurch, dass eine vorhandene Unzufriedenheit ausgeglichen werden muss. Sie kann auf tiefliegende psychische Probleme, aber auch durch eine Trennung oder ähnlich einschneidende Erlebnisse hervorgerufen werden. Wer daher erste Warnsignale einer Sucht an sich selbst wahrnehmen kann, sollte darüber nachdenken, professionelle Hilfe zu konsultieren. Dabei macht es keinen Unterschied, um welche Sucht es sich letzten Endes handelt.