Natürlich gibt es auch im koreanischen Sprachgebrauch einen Sarkasmus. Der ist eigentlich ganz simpel einzusetzen und heute zeige ich euch, wie genau. Wobei man aber zuvor noch betonen muss, dass der typisch koreanische Humor sehr makaber und dunkel geprägt ist.
Als Ausländer wird man sich häufig schwer damit tun, ihn zu verstehen und umgekehrt auch, ihn richtig rüberzubringen. Das kann man ein bisschen damit vergleichen, dass die typischen britischen Witze für unsere Verhältnisse oft zu düster oder sogar komplett unverständlich sind. Auch hier gilt; muss man einen Witz erst einmal erklären, verliert er alles, was daran lustig wäre. Ein sehr gutes Beispiel, wie Koreaner Sarkasmus einsetzen, wird auf dem englischsprachigen Blog Korean for Internauts aufgezeigt. Hier könnt ihr in den besagten Artikel reinlesen.
- 네 kommt bei Sarkasmus als Wortendung besonders oft vor.
- Silben, wie 잘 und 참 werden besonders stark betont.
Ein paar sarkastische Beispielphrasen
- 빵 터지네 (wie lustig)
- 딱이네 (großartig)
- 여기 오길 참 잘했네 (ich bin so froh, hier zu sein)
- 돌겠네 (perfekt)
- 기똥찬 생각이네 (großartige Idee)
- 무진장 고맙다 (danke)
- 거참 재미있겠네 (hört sich gut an)
- 퍽이나 (ja richtig)
- 참 잘 됐다 (gut gemacht)
Aber trotz der beiden vorgenannten Anhaltspunkte kann es hin und wieder vorkommen, dass jemand die sarkastische Äußerung nicht versteht. Hier schafft man dann am besten für Klarheit, indem man einfach wortgetreu sagt, dass man soeben gescherzt hat. Entweder mit 농담 이었어 (ich habe einen Scherz gemacht) oder 너와 농담 해 (ich habe gerade mit dir gescherzt).
Ein Praxisbeispiel
Ihr trefft euch mit ein paar Kumpels, es wurde Essen bestellt, aber man hat nicht auf euch gewartet und nun ist kaum mehr etwas übrig. Um nun bewundernd-sarkastisch zu sagen, wie viel Essen noch übrig ist, wäre nun die richtige Wortwahl: 와, 이것 봐! 음식이 엄청 많이 남았네!
Folgende beiden Silben sind dabei besonders wichtig: 와, 이것 봐! 음식이 엄청 많이 남았네! Die erste betont ihr stärker, die zweite kommt dazu, damit der Sarkasmus erkannt werden kann. Selbst, wenn ihr das Offensichtliche aussprecht, versteht sich. Denn das ist es ja schließlich, was den Sarkasmus ausmacht.