Am Montag gab die Regierungspartei bekannt, dass man den Membern der Band BTS eine Alternative zum obligatorischen Militärdienst bieten möchte. Es soll ein Dankeschön für die massiven wirtschaftlichen und kulturellen Auswirkungen der Boyband seitens der Regierung sein.
Wir erwarten von den KPOP-Stars von BTS in einem Jahrzehnt wirtschaftliche Gewinne in Höhe von 60 Billionen Won – allein 6 Billionen Won in diesem Jahr. Als BTS die Billboard Hot 100 anführte, sahen wir etwa 1,7 Billionen Won an wirtschaftlichen Effekten. Ihre Rolle bei der Stärkung des Ansehens Koreas in der Welt ist nicht messbar. Wir müssen eine ernsthafte Diskussion darüber beginnen, seinen Mitgliedern Sonderregelungen für die Wehrpflicht anzubieten.
Militärdienst ist heilig, aber nicht jeder muss ein Gewehr halten. Ingenieure, klassische Künstler und Sportler haben alternative Programme, aber Künstler der Popkultur werden nicht behandelt.
Noh Woongrae, Mitglied der Regierenden Demokratischen Partei (DP)
Noh schlug im Zuge seiner Ausführungen vor, die Band für staatliche Projekte einzuspannen.
Dazu könnte zum Beispiel eine Sonderkampagne zur kulturellen Förderung der Dokdo-Inseln gelten. Hierbei handelt es sich um ein umstrittenes Gebiet, auf das Japan konkurrierende Ansprüche erhebt.
Klar ist: Soll es einen solchen Ersatz für die Wehrpflicht geben, erfordert das die Überarbeitung des Militärgesetzes.
Klassischen Künstlern, Sportlern, Ingenieuren, Wissenschaftlern und Technologieforschern bietet man bereits alternative Programme an, um ihre Talente auch weiter förderlich für das Land einzusetzen. Sie nehmen an verschiedenen Freiwilligenprogrammen teil, wenn sie bestimmte Qualifikationen haben. Athleten, die bei den Asienspielen olympische oder Goldmedaillen gewonnen haben, werden vom Militärdienst sogar gänzlich befreit, da sie eine besondere Ehre für das Land und auch wirtschaftlichen Gewinn einbringen. Völlig ausgenommen vom Wehrdienst sind ebenso preisgekrönte klassische Künstler wie Pianisten und Regisseure.
Im vergangenen Monat schlug die DP einen Gesetzentwurf zur Überarbeitung des Wehrdienstgesetzes vor, damit KPOP Künstler in Zukunft ihren Einzug ins Militär zumindest verzögern können.
Kim Seokjin zum Beispiel, das älteste Mitglied der Band BTS, muss zum gegenwärtigen Zeitpunkt bis Ende 2021 den Wehrdienst antreten, wenn das Militärdienstgesetz in seiner Verfassung bleibt.
Ein weiterer Repräsentant betonte im Bezug darauf bereits vor einem Jahr:
Das Zulassen einer Möglichkeit, die Einstellung zu verzögern, unterscheidet sich grundlegend von einer Ausnahmegenehmigung oder der Organisation eines speziellen Programms. Wir müssen den jungen Männern, deren Karriere in den Zwanzigern ihren Höhepunkt erreicht, die Möglichkeit bieten, ihren Militärdienst zu verschieben. Jeon Yonggi
Die konservative Oppositionspartei People Power Party (PPP) erklärte sich mit der Absicht einverstanden, betonte jedoch, dass der Prozess fair sein muss.
In der Zwischenzeit wurde eine Reihe öffentlicher Petitionen beim Schwarzen Brett des Blauen Hauses eingereicht, damit entweder besondere Vorkehrungen für BTS getroffen werden oder die Band vom Wehrdienst gänzlich ausgenommen wird. Keiner davon gelang es allerdings, ausreichend Unterschriften zu sammeln, damit die Regierung darauf reagieren muss. Dies gilt nur für Petitionen mit mehr als 200.000 Unterschriften.