Bereits seit ein paar Tagen geht durch koreanische Nachrichten und Medienschlagzeilen ein großer Korruptionsskandal. Während wir noch die wichtigsten Dinge für euch zusammengefasst haben, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Involvierte begehen plötzlich Selbstmord. Vermutlich, um den Ermittlungen zu entgehen. Hier nun ein Überblick der Geschehnisse.
20 Personen werden wegen Grundstücksspekulation verdächtigt
Es hat ressortübergreifende Ermittlungen seitens der koreanischen Regierung gegeben. 20 Personen wurden hierbei identifiziert, die man der Grundstücksspekulation verdächtigt. Die Ergebnisse wurden zunächst vorigen Donnerstag von Ministerpräsident Chung Syekyun bekanntgegeben. Diese wurden in Gang gebracht, nachdem es zu verdächtigen Grundstückskäufen gekommen ist, in die hochrangige Beamte involviert sind. Darunter Beamte des Ministeriums für Land, Infrastruktur und Transport sowie auch Beamte der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft LH.
Das Ermittlungsteam hat bereits Anhaltspunkte gefunden, dass es nicht nur in Seoul zu solchen Fällen gekommen sein soll.
Chung erklärte, dass die Regierung einen Krieg gegen verbrecherische Immobiliengeschäfte führen würde. Es werde harte Maßnahmen dagegen geben.
2 Beamte von LH haben Selbstmord begangen
Bereits zwei tote Beamte, die bei der Wohnungsbaugesellschaft LH gearbeitet haben, wurden nach einem Selbstmord tot in ihrem Zuhause vorgefunden. Der jüngste Fall ist erst vor wenigen Stunden passiert, der Tote soll laut Polizei aber aktuell nicht Gegenstand der Untersuchungen gewesen sein.
Der zweite Beamte war einen Tag zuvor, gestern, tot vorgefunden worden. Dieser hatte einen Brief hinterlassen, in dem er bedauerte, unerwünschte Dinge getan zu haben, als er das Büro von LH in der Provinz Nord-Jeolla geleitet hatte.
Mittlerweile mindestens 20 Mitarbeiter von LH im Verdacht
Aktuell werden mindestens 20 Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft verdächtigt, durch ihr spezifisches Wissen unbebautes Land gekauft zu haben. Diese Informationen stammen direkt von Minister Chung.
Die oppositionelle Volkspartei kritisiert das nach ihren Worten schleppende Vorgehen der Ermittlungen mit scharfen Worten. Sie fordern eine Untersuchung unter der Leitung der Staatsanwaltschaft.
Der Skandal ist in Korea insbesondere deshalb so groß, da die Immobilienpreise rund um Seoul in den letzten Monaten massiv gestiegen sind und es so immer schwieriger wird, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Durch ihr Insiderwissen ist es den Beamten möglich gewesen, die besten Preise zu erhalten. Es wird davon ausgegangen, dass es um eine Gewinnabsicht ging und dass die Grundstücke anschließend sehr viel teurer hätten verkauft werden sollen.
Minister Byeon Changheum bietet Rücktritt an
Der südkoreanische Minister für Land, Infrastruktur und Verkehr, Byeon Changheum, hat indessen seinen Rücktritt wegen dem Skandal angeboten. Zwar ist er nicht persönlich in die Käufe verwickelt, allerdings ist er vom April 2019 bis zum Dezember 2020 der Leiter der Wohnungsbaugesellschaft LH gewesen.