Bislang waren Abtreibungen in ganz Südkorea illegal. Mit einem neuen Gesetz soll das nun zumindest ein Stück weit aufgeweicht werden.
Diesem zufolge sollen Abtreibungen künftig bis zur 14. Schwangerschaftswoche erlaubt sein, während für jede Zeit darüber hinaus das bisherige Anti-Abtreibungsgesetz weriterhin greifen wird.
Unter diesem Gesetz muss eine Frau, die Abtreibung begeht, mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder alternativ einer Geldstrafe von rund 1.700 US-Dollar rechnen. Ärzte, die einen solchen Eingriff bislang durchführten, mussten mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe rechnen.
Dies soll auch weiter aufrecht bleiben – nur dann in beiden Fällen eben außerhalb des Zeitraums.
Die vorab angekündigten Veränderungen werden nach 40 Tagen an die Nationalversammlung geschickt. Wenn sie den Ausschuss und dann die Zustimmung der Versammlung erhalten, werden sie ab Januar 2021 umgesetzt, da die Frist für Änderungen der geltenden Gesetze auf den letzten Tag des Jahres festgelegt wurde.
Die Korea Womenlink, eine der größten feministischen Gruppend es Landes, ist mit dem Beschluss nicht allzu zufrieden. Hier sagt die Beamtin Hong Yeonji:
Es ist absurd, die Dauer der Schwangerschaft als Standard festzulegen, um eine Abtreibung zu ermöglichen, wenn man bedenkt, dass die körperliche Verfassung jeder schwangeren Frau unterschiedlich ist. Wir hatten mehr als 17 Monate Zeit, um das Thema nach der Entscheidung des Verfassungsgerichts im letzten Jahr gründlich zu erörtern. Die Regierung hat jedoch verspätet einseitige Maßnahmen erarbeitet, wenn wir weniger als 100 Tage bis zum Stichtag haben.