Mehr als 190 Menschen mussten aus Dörfern in Ufernähe im Südwesten Koreas evakuiert werden, nachdem mindestens 70 Häuser im Wasser untergetaucht waren. Übergelaufen waren große Flüsse diesen Samstag, also vor wenigen Stunden in Korea. Nach zwei Tagen konstanten Regenfällen war zum Beispiel der Seomjin-Fluss in den Landkreisen Gokseong und Gurye überschwemmt, beide Gebiete befinden sich in der Provinz Süd-Jeolla. Gegen 12:50 Uhr stürzte dann ein Abschnitt des Flussufers Namwon direkt neben Gurye ein.
Das örtliche Büro des Ministeriums für Land, Infrastruktur und Verkehr sagte, dass es einen geschätzten Schadensumfang von 50 bis 100 Metern gibt. Aufgrund der Unzugänglichkeit ist es immer noch schwierig, genaue Informationen zu erhalten, fügten Beamte zu dieser Verlautbarung allerdings hinzu.
Auch in der Infrastruktur richten die Regenfälle große Schäden an, so wurde der Zugverkehr unter anderem unterbrochen.
Dies ist eine Folge der schweren Unwetter, die mit der schlimmsten Regensaison seit einem Jahrzehnt auf das Land traf. Laut der Korea Meteorological Administration (KMA) verzeichnete allein im Juli die längste Regenzeit seit neun Jahren. Mit 18,8 Tagen waren es rund 61 Prozent des ganzen Monats. Eine vergleichbar verheerende Regenzeit hatte sich zuletzt im Juli 2011 ereignet. Hier waren es damals 19,4 Tage.
Es könnte allerdings noch schlimmer kommen, denn die Wetteragentur prognostiziert, dass die Regenzeit bis zum 14. August andauern wird. Das würde dann sogar den bisherigen Rekord von insgesamt 49 seit 2013 brechen (hier dauerte der Regenv on 17. Juni bis 4. August an).
Lebensmittelpreise steigen womöglich noch weiter
Experten äußerten Bedenken, dass die jüngsten Überschwemmungen nun zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise führen könnten.
Vize-Finanzminister Kim Yongbeom sagte während eines Regierungsmeetings am Freitag, dass mehrere Gemüsepreise in diesem Zusammenhang erheblich gestiegen sind.
Die Regierung wird einen entsprechenden Plan zur Stabilisierung des Angebots vorlegen, da die Möglichkeit besteht, dass sich das Angebot an landwirtschaftlichen Gütern verschlechtert, da landwirtschaftliche Betriebe nach der Regenzeit von Taifunen und Hitzewellen betroffen sein könnten.
Gebiete, die stark vom Regenguss betroffen sind, sollen rasch Unterstützung erfahren. Produkte aus dem Lagerstand der Regierung sollen hierzu freigegeben werden. Außerdem sollen Nährstoffe und Pestizide mit einem Rabatt von 30 bis 50 Prozent an alle Landwirte zur Verfügung gestellt werden.
Preisanstieg bereits vergangenes Monat
Im vergangenen Monat stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent, der erste Anstieg seit drei Monaten.
- Die Preise für Frischwaren stiegen um 8,4 Prozent. Das letzte Mal, dass die Preise für Frischwaren mit dieser Geschwindigkeit stiegen, war im November 2018.
- Die Gemüsepreise stiegen um 16,3 Prozent.
- Die Preise für Vieh stiegen um 9,5 Prozent.
- Die Preise für Fisch stiegen um 5,2 Prozent.