Membership Training

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Membership Trainings sind spezielle Events, die unter Universitätsstudenten in ganz Korea stattfinden. Dabei geht es im Prinzip um einen Prozess, der hierzulande auch als Teambuilding bezeichnet wird. Vor allem zu der Zeit, in der verschiedene Orientierungsphasen an den südkoreanischen Universitäten stattfinden, werden sie im Rahmen von Studentenclubs und -vereinigungen abgehalten. Ziel ist es, die Beziehung zwischen höheren Semestern und neu hinzukommenden Studenten zu pflegen. Aufgrund der in Korea vorherrschenden Kultur und der Tatsache, dass beim gemeinsamen Trinken von Alkohol eine Beziehung zueinander aufgebaut wird, sind nicht selten Soju oder auch härtere Getränke dabei im Spiel.

Oft wird auch gemeinsam gekocht oder gegrillt. Die Studenten schreiben sich dann kleine Briefchen, in denen sie einander Komplimente erteilen und notieren, was ihnen besonders positiv am Gegenüber aufgefallen ist.

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Veranstaltet werden solche Membership Trainings meist in sehr ländlichen Gegenden. Ein Ort, an dem besonders viele solcher Zusammenkünfte erfolgen, ist zum Beispiel Mokkoji-ro in Daeseong-ri. Diese Gegend ist auf dem vorergehenden Bild zu sehen.

Zum Teil kommt es zu folgenschweren Eklaten

Nicht selten geschieht aufgrund des hohen Alkoholkonsums ein Unfall bei solchen Membership Trainings. Immer wieder wird in den Nachrichten von Todesfällen berichtet, da sich jemand in Ohnmacht getrunken hat. Unklar ist dabei, ob ein Zwang durch außen bestanden hat, oder sich diese Personen das selbst auferlegt haben.

Seit 2013 ist es verboten, Alkohol auf den Kampus koreanischer Universitäten mitzubringen. Dieser Beschluss wurde vor allem deshalb veranlasst, da bis dahin nach den MTs der restliche Alkohol mit zur Uni genommen wurde.

Auch anderweitige Verwendung abseits von Universitäten

Membership Trainings wurden zu einem Phänomen, das auch von Unternehmen und sogar religiösen Gemeinschaften übernommen worden ist. Hier geht es aber vielmehr darum, gemeinsame Aktivitäten abzuschließen und ein wirkliches Team zu bilden, anstatt sich nur wie eine Gemeinschaft zu fühlen.