Die Kultur in Korea kann auf eine dreitausendjährige Geschichte zurückblicken. Da ist es nicht verwunderlich, dass Einflüsse aus ganz Asien zu finden sind, besonders oft vertreten sind Einflüsse aus China. Auch die Religionen nahmen Einfluss, der Konfuzianismus, der Buddhismus und zunehmend auch das Christentum. Es macht sich genauso bemerkbar, dass Korea die Brücke zwischen China und Japan ist.
Malerei in Korea
Auch in Korea sind die ältesten Malereien in Höhlen zu finden. Als der Buddhismus Einzug hielt, wurde auch seine Maltechnik übernommen, aber auch die traditionelle, einheimische Technik blieb erhalten. In Europa wird in der Kunstwert darauf gelegt, dass die Farben passen und die Details genau dargestellt werden. Das koreanische Handwerk legt im Gegensatz dazu Wert darauf eine Stimmung zu übermitteln. Das Bild soll den Betrachter für sich einnehmen. Beleibt sind markante Naturbilder, wie Wasserläufe, Berge, Blumen, Vögel und Tiger.
Kunst in Korea, koreanisches Kunsthandwerk
Handwerkserzeugnisse in Korea haben ihren Schwerpunkt auf der Brauchbarkeit im Alltag. Das hindert nicht daran, dass die handwerklichen Erzeugnisse künstlerisch verziert werden. Holz, Lack, Metall, Stoff und Ton sind traditionelle Materialien in der koreanischen Kunst. Hin und wieder kamen später Papier, Leder und Glas hinzu.
Die große Rolle des Papiers
Papier wird in Korea wie eh und je gewonnen. Die traditionelle Herstellung hat sich seit dem 2. Jahrhundert kaum geändert. Koreanisches Papier wird aus Papiermaulbäumen gewonnen. Die Technik kam vermutlich im 2. Jahrhundert aus China und ist im 7. Jahrhundert nach Japan weitergegeben worden. Dieses Papier wurde natürlich zum Schreiben und Bemalen genutzt, aber auch als Glasersatz für Türen und Fenster. Es wurde für Böden, Tapeten, zur Gestaltung von Oberflächen und als Dekoration verwendet. Es gab sogar Bekleidung aus Papier.
Koreanische Kunst: Keramik
Verarbeiteter Ton war bereits im neolithischen Zeitalter verbreitet. Neolithisch bedeutet zum Neolithikum gehörend. Das Neolithikum, auch Jungzeitstein genannt, begann 11.500 vor Christus. In Mitteleuropa war es die Zeit, als aus Jägern und Sammlern sesshafte Bauern wurden. Bereits im 15. Jahrhundert gab es weißes Porzellan. Es war schnell extrem beliebt und wurde bemalt oder mir Kupfer verziert. Während eines Krieges 1592 – 1598 wurden viele koreanische Brennöfen zerstört und die Töpfer nach Japan verschleppt, wo damit die Blütezeit der Töpferkunst begann.
Die koreanische Kunst der Stoffherstellung
Bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde in Korea wunderschöner Goldbrokat-Seidenstoff hergestellt. Da der König des Joseon-Reiches das Luxusstreben der Oberschicht eindämmen wollte, verbot er die Herstellung. Mit diesem Verbot ging leider diese Handwerkskunst verloren.
Um dem Geheimnis wieder auf die Spur zu kommen, wurde lange geforscht und viele alte Schriften aus China, Japan und Korea zu Rate gezogen. Zuerst wurde ein traditioneller Webstuhl gebaut. Dann fand man in den Schriften, dass keine Goldfäden waren, sondern auf Papier aufgeklebtes Blattgold. Das Blattgold wurde auf Papier geklebt, gründlich poliert und in feinste Streifen geschnitten. Die Streifen sind nur 0,3 mm breit und entsprechend schwer herzustellen, nur mit einem ständig geschärften Messer und enormer Konzentration. Auch das Weben ist schwierig, denn die empfindlichen Goldfäden reißen bei der kleinsten Belastung. Aber es konnte der Stoff aus der Vergangenheit hergestellt werden.
Koreanische Handwerkskunst ist viel mehr
In vielen asiatischen Ländern dauert eine Ausbildung viele Jahre. Wenn man sich die wunderschönen koreanischen Kunststücke ansieht, weiß man warum. Natürlich kann man erzählen, dass Korea eine Jahrhunderte lange Tradition in der Keramikproduktion hat. Was das wirklich bedeutet, versteht man erst, wenn man sich koreanische Kunststücke anzieht. Ein Krug mit einem wundervollen Drachen, durch dessen Mund die Flüssigkeit in die Tasse fließt. Wenn man sich den Krug lange ansehen kann und immer neues entdeckt, weil der Drache und das Gefäß mit so viel Kleinigkeiten gearbeitet wurde. Oder wenn man sich eine Schatulle ansieht, die so reich bemalt ist, dass man sich kaum traut, sie anzufassen. Oder so wundervolle Vasen, die sicherheitshalber die Vitrine nie verlassen.