Um ein Verständnis dafür schaffen zu können, was genau zur Zeit des Koreakriegs geschehen ist und wie es überhaupt erst dazu gekommen ist, benötigt es ein wenig Hintergrundwissen, auf das wir zunächst eingehen werden. Wer sich bis dato darüber gewundert hat, weshalb man in Korea eher weniger über die Judenverfolgungen und allgemein Deutschlands sowie Europas Geschichte im Zweiten Weltkrieg lernt, wird durch diese Zusammenfassung schon bald feststellen, dass das Land zu jener Zeit mit ganz eigenen, einschneidenden Politproblemen beschäftigt war.
Im Juni 1950 drangen Truppen der kommunistisch geführten Volksrepublik Nordkorea mit Panzern in den Süden ein und verwickelten das Land drei Jahre lang in erbitterte Kämpfe. Mit dem Mandat der UNO kämpften US-Amerikaner und Südkoreaner, unterstützt von Briten, Kanadiern und Franzosen, für die Befreiung des Landes. Mit Landungsbooten setzten die Amerikaner alliierte Truppen hinter den feindlichen Linien ab und zwangen die Nordkoreaner bald zum Rückzug. Die Lage spitzte sich jedoch zu, als sich der Alliierten-Kommandant Douglas McArthur der chinesischen Grenze näherte. Hunderttausende chinesischer Freiwilliger fielen über den Grenzfluss Yalu in Nordkorea ein und drängten die Alliierten in den Süden zurück. Eine Gegenoffensive trieb 1951 die nordkoreanischen und chinesischen Verbände wieder bis zum 38. Breitengrad vor, der nach dem Waffenstillstandsabkommen im Juli 1953 als Grenze zwischen Nord- und Südkorea festgelegt wurde.
Nach fast 40 angespannten Jahren mit mehreren militärischen Einsätzen handelten Nord- und Südkorea im Jahre 1991 einen Nichtangriffspakt aus. Während der Krieg Nordkorea zu einem starren stalinistischen Staat machte, ermöglichte er jahrzehntelange wirtschaftliche und militärische Unterstützung Südkoreas durch die USA.