Kaiserreich Daehan

1897 erfolgte die Umbenennung von Joseon zum Kaiserreich Korea durch König Gojong. Dies war eine Folge des Siegs im ersten Japanisch-Chinesischen Krieg, den Japan für sich entscheiden konnte. Der Einfluss des Inselstaats stieg vehement im gesamten ostasiatischen Raum und so auch in Groß-Korea. National ist diese Zeit als Kaiserreich Daehan bekannt. Es galt solange, bis das Reich durch Japan annektiert wurde und die Kolonialzeit eingetreten ist. Außerdem kennzeichnet Großkorea den letzten Abschnitt der Joseon-Dynastie.

König Goseon ernannte sich selbst zum Kaiser von Daehan, nahm dabei aber den Namen Gwangmu an, was übersetzt kriegerischer Glanz bedeutet.

Groß-Korea war eine Erbmonarchie, in welcher der Kaiser die totale Macht hatte. Unter ihm gab es einen Premierminister und unter diesem wiederum waren sieben Minister. Sie waren politisch in den Bereichen der Erziehung, Armee, Innerer Politik, Äußerer Politik, Finanzen sowie dem Sektor von Landwirtschaft, Handel und Industrie tätig.

Von der Zeit, bis Gojong zum Kaiser wurde

Im Jahr 1894 kam es durch steigende Konflikte im eigenen Land zum Donghak-Aufstand, der von der gleichnamigen Donghak-Sekte angestachelt wurde. In verschiedenen Überlieferungen ist er besser als Bauernaufstand bekannt. Jene Gruppierung lehnte sich gegen die korrupte Regierung, einen hohen Ausländeranteil durch Nachbarsländer und vor allem Japan und die Yangban-Klasse der Oberschicht auflehnte. Sie waren der ständigen Diskriminierung und fehlenden Wertschätzung müde.

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Flagge vom Kaiserreich Daehan

Es wirkte, als könne der Aufstand nicht unter Kontrolle gebracht werden, wodurch Truppen von China und Japan nach Korea entsandt wurden, um Frieden zu bringen. Doch anstatt den gewünschten Erfolg entstand dadurch ein Krieg zwischen beiden Ländern, den nach schweren Kämpfen Japan für sich entscheiden konnte. Anstatt das Volk zu beruhigen, kämpften sie nun plötzlich um die Vorherrschaft über das nunmehr geschwächte Joseon. Da die Aufständischen sich nun noch mehr provoziert fühlten, wurde die allgemeine Situation nicht besser. Donghak war damals als einer der Hauptgründe für den Fall von Joseon zuständig.

Der Krieg begann am 1. August 1894 und wurde am 17. April 1895 für beendet erklärt. Daraufhin wurde China von Japan der Vertrag von Shimonoseki aufgezwungen, in dem es unter anderem um die vollständige Unabhängigkeit von Korea ging. Das russische Zarenreich, das mit König Gojongs Frau Min engen diplomatischen Kontakt hielt, sah sich dadurch in seinem Einfluss auf der koreanischen Halbinsel bedroht und intervenierte gemeinsam mit Frankreich und Deutschland gegen diese Vereinbarung. Sie hatten Erfolg, die Besetzung kam nicht zustande.

Königin Min als wichtige Schlüsselfigur der Diplomatie

Gojongs Frau suchte nicht nur den Kontakt zum russischen Zarenreich, sie baute auch wichtige diplomatische Kontakte nach China auf. Dadurch machte sie sich zunächst unbewusst selbst zu einer bedeutenden Schlüsselfigur im Aufstand gegen den Einfluss, den Japan auf das Land hatte. Sie war auch eine der Hauptverantwortlichen für den koreanischen Widerstand, der 1895 verhinderte, dass ein weiterer Versuch der Unterwerfung gelingen konnte. Damals versuchte es Japan mit den Gabo-Reformen, welche die politischen und auch sozialen Gesellschaftsstrukturen in Korea nach ihren Vorstellungen beeinflussen sollten.

Japan sah sich in seinem Einfluss immer mehr gestört und entsandte einen neuen Mittelsmann. Sein Name war Miura Goro. Er galt als Diplomat mit militärischem Hintergrund und sollte der ganzen Sache ein schnelles Ende setzen. Goro beauftragte einen Auftragsmörder, der am 8. Oktober 1895 im Gyeongbokgung-Palast eindrang und Königin Min mitsamt zwei ihrer Hofdamen tötete. König Gojong wurde daraufhin gezwungen, einigen Politikern wichtige Ämter zuzuteilen, welche Sympathie zu Japan hegten.

Über die Ernennung zum Kaiserreich Korea

König Gojong heiratete erneut, seine neue Frau trug den Namen Eom Sunheon. Gemeinsam mit ihr, dem Kronprinzen Sunjong und dem König wurde er im Jahr 1896 von eigenen Anhängern entführt, die ihn in das russische Konsulat von Seoul brachten. Hier erhielt die Familie zunächst politisches Asyl, das Konsulat wurde von 200 russischen Marineinfanteristen beschützt.

Gojong versuchte nunmehr, seinen politischen Einfluss zurückzuerlangen, was aber nur wenig Erfolg hatte. Er entwickelte eine Strategie, um die drei Mächte Russland, China und Japan gegeneinander auszuspielen. Durch zwei Abkommen, die jeweils im Mai und im Juni des Jahres 1896 zwischen Russland und Korea getroffen wurden, erhielt Korea annähernd gleiche Rechte, wie Japan auf das eigene Land. Darüber hinaus begannen allerdings russische, deutsche, japanische, amerikanische und auch französische Unternehmen damit, die Bodenschätze des Landes abzubauen. Korea wurde förmlich verkauft.

1897 forderte die Öffentlichkeit, dass König Gojong in seinen Palast zurückkehrt. Er beugte sich dem öffentlichen Druck und rief dabei das Kaiserreich Korea aus, während er seinen Namen wie erwähnt auf Kaiser Gwangmu abänderte. Er wollte sich dadurch mit China und Japan auf eine gemeinsame Stufe stellen, da auch diese Länder als Kaiserreiche aktiv waren zu jener Zeit.

Japans Annektierung von Korea

Es waren eine Reihe von Ereignissen, die letzten Endes dafür sorgten, dass Japan die koreanische Halbinsel vollständig für sich vereinnahmte:

  • 1905 musste Russland eine Niederlage im Russisch-Japanischen Krieg einstecken. Der Einfluss auf Korea musste zugunsten Japans aufgegeben werden.
  • Noch im selben Jahr wurde der koreanische Kaiser Gwangmu mitsamt seinem Reich nunmehr einem japanischen Protektorat und einem Generalgouverneur unterstellt. Dadurch war er nur mehr teilsouverän und hatte kaum mehr etwas in der Regierung zu entscheiden.
  • 1905 wiedersetze sich Gwangmu den japanischen Forderungen und 1907 konnte er sich in der Friedenskonferenz von Den Haag vorbringen, da er durch Japan daran gehindert wurde. Er war gezwungen, am. 22. Juni 1907 abzudanken.
  • Am 27. August 1907 wurde sein Sohn Sunjong als Kaiser ernannt. Er war schwach und konnte leicht durch Japan beeinflusst werden.
  • Dadurch wurde bereits am 24. Juli 1907 die gesamte politische Macht von Korea an den japanischen Generalgouverneur Ito Hirobumi übertragen. Er löste noch im selben Jahr das japanische Militär auf und zwang der koreanischen Polizei seine Kontrolle auf.
  • Es begann sich eine Widerstandsgruppe unter dem Namen Uibyeong (bedeutet Gerechte Armee) zu formen. Alleine in den Jahren 1907 bis 1910 mussten mehr als 17.000 Koreaner ihr Leben lassen.

Im Jahr 1910 folgte dann schließlich die Annektierung Japans.