Koreas Kultur ist stark vom Konfuzianismus beeinflusst. Nicht zuletzt ist das der Grund, warum nach wie vor eine grob empörte Haltung gegenüber Homosexualität vorherrscht. Das geht zum Teil leider sogar so weit, dass Gewalttaten gegen jene verübt werden, die sich dazu bekennen, schwul oder lesbisch zu sein. Das Militär sieht für Homosexualität bis zu zwei Jahre Strafe in Haft vor. Nachdem ein Sexvideo ans Tageslicht gedrungen ist, hat sich das südkoreanische Militär eingeschaltet. In diesem seien zwei junge Soldaten beim Sex zu beobachten. Es dauerte nicht lange, bis besagtes Video in den sozialen Netzwerken verbreitet worden ist und so nur noch mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.
Unmittelbar daraufhin ließ Jang Junkyu, Chef der Armee, eine landesweite Razzia starten, bei der die beiden jungen Männer gefunden werden sollten. Bei diesem Vorgang sei man sogar so weit gegangen, Datingapps auszuspionieren und Gespräche abzuhören, die über eine Telefonverbindung stattgefunden hatten.
Soldaten wurden einzeln verhört und hierbei stark erniedrigt. Sie mussten pikante Details über das eigene Sexleben bekanntgeben und wurden dazu gedrängt, homosexuelle Kollegen auffliegen zu lassen, die ihnen bekannt wären. Die Begründung liegt darin, dass betroffene Personen ein ernsthaftes Risiko darstellen würden. Und zwar dahingehend, dass sie die Bereitschaft zum Kampf der gesamten Kollegen in Mitleidenschaft ziehen würden.
Seitdem das Video veröffentlicht worden ist, wegen dem die ursprüngliche Razzia gestartet wurde, sind rund 30 Männer angeklagt worden. Das Militär hingegen nimmt hierzu keine Stellung.
Die Gesellschaft ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht imstande, offen mit Homosexualität umzugehen. Auch ist sie im Moment nicht dazu bereit, das Verbot von Homosexualität innerhalb des Militärs zu streichen.
Präsident Moon Jaein
Wie sich die gesamte Situation verändern wird, bleibt abzuwarten. Da diesbezüglicher Umschwung allerdings nur langsam vonstatten geht und hier nur die jüngsten Generationen betrifft, ist zumindest in naher Zukunft nicht auf allzu viel Besserung zu hoffen.