Hinduismus

Der Hinduismus ist in Korea die Religion einer Minderheit. Nur rund 10.000 Personen wenden sich dieser zu. Dabei handelt es sich in erster Linie um Inder, die entweder nach Südkorea ausgewandert sind oder aus beruflichen Gründen in diesem Land verweilen. In diesem Artikel sehen wir uns einmal genauer an, worum es beim Hinduismus geht.

Schon immer hat die hinduistische Religion den Gedanken bewahrt, dass Gott (im Hinduismus Brahman genannt) in der Tiefe des menschlichen Seins existiert. In einem transzendenten Bewusstseinszustand (Samadhi genannt) soll er erfahrbar sein.

Für die Hinduisten besteht der Sinn des Lebens in der Erkenntnis Gottes.

Es gibt nur eine Wahrheit, die Weisen haben dafür viele Namen.

Durch den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt wirken die Taten während der sogenannten Seelenwanderung von einem Leben in das nächste hinein. Im Buddhismus kennt man diesen Kreislauf auch als Samsara und Karma. Ziel von rituellen Yogaübungen ist es dabei, die Einswerdung von dem individuellen Selbst bzw. der eigenen Seele und Brahman zu erlangen. Es gibt dabei verschiedene Formen:

  • Karma Yoga vereint durch Tun.
  • Inana Yoga vereint durch Wissen.
  • Raja Yoga vereint durch die Meditation und psychische Kontrolle.
  • Bhakti-Yoga vereint durch die Hingabe und Liebe zu Gott.

Das hinduistische Schrifttum

Die vier Veden sind Hymnen und Riten, die, ergänzt durch die 108 erhalten gebliebenen Upanishaden, die grundlegenden Lehren des Hinduismus bilden.

Dazu zählen die Smritis, indische mündliche Überlieferungen, die auch als Gesetze Manus betitelt werden. Sie behandeln die menschlichen Pflichten und die je nach Kaste unterschiedlichen sozialen Aufgaben. Die Puranas sind 18 Ausdeutungen der Veden. Sechs davon sind Vishnu, sechs Brahma und sechs Shiva gewidmet. Dazu gehört auch das Bhagavatam, von den Vishnuisten als eine der ursprünglichen maßgeblichen Schriften.

Auch das Tantra, was man hierzulande oft kennt, entspringt dem Hinduismus. Diese Schriften sind Vishnu, Shiva und Shakti gewidmet.

Die Verehrung der drei Hauptgottheiten

Brahman gilt als eine allumfassende Wirklichkeit. Doch immer wieder fallen an seiner Seite auch die Namen von Shiva und Vishnu. Vishnu ist der Erhalter, der sich in jedem Zeitalter neu inkarniert, um das Gleichgewicht der Welt wiederherzustellen. Shiva ist die Göttin der Zerstörung und Wiedergeburt. Zusammen mit Brahman bilden sie die hinduistische Trinität, die auch als Trimurti bekannt ist.

Hinzu kommt die Verehrung Shaktis, der weiblichen Urkraft des Universums, was auch als Devi bezeichnet wird. Die Verehrung eines Gottes als Mutter zog bereits einige der größten hinduistischen Mystiker vor allem im 19. Jahrhundert in ihren Bann. Dadurch entstand der sogenannte Shivaismus. Hierbei geht es um die Verehrung Shivas. Seine bzw. ihre Schöpferkraft (Shiva wird oft als weibliche Göttin dargestellt) wird in der Verehrung des phallusförmigen Lingams gefeiert, einem der vier breitesten heiligen Gegenstände in indischen Tempeln und Häusern. Demgegenüber steht der Vishnuismus. Hierbei geht es dementsprechend auch um die Verehrung von Vishnu. Dies ist die am weitesten verbreitete hinduistische Glaubensrichtung. Vermutlich, weil Vishnu laut den verschiedensten Überlieferungen gelegentlich eine menschliche Gestalt annahm, um der Menschheit zu helfen. Bislang wurden neun seiner Inkarnationen beschrieben, eine zehnte wird darüber hinaus geweissagt.

Weitere wichtige Götter im Hinduismus

  • Aditi ist die Ungebundene. Sie ist eine Göttin des offenen Himmels und die Mutter aller Gottheiten.
  • Agni ist der Gott des Feuers und des Opfers.
  • Ganesha ist ein elefantenköpfiger Sohn von Shiva und Parvati, der Hindernisse beseitigt und vor jeder Zeremonie angerufen wird.
  • Hanuman ist ein Affengott. Er ist der Helfer Vishnus in dessen Inkarnation als Rama.
  • Indra ist der Gott des Krieges, des Sturms und der Fruchtbarkeit.
  • Kali ist die schwarze Göttin. Sie ist die Gemahlin von Shiva.
  • Lakshmi ist die Göttin der Schönheit und des Glücks, darüber hinaus die Gemahlin von Vishnu.
  • Mitra ist der Gott des Lichts.
  • Prajapati ist der Erschaffer der Welt und von allen Lebewesen.
  • Sarasvati ist die Göttin des Wissens und der Wahrheit, sie ist die Gemahlin von Brahma.
  • Sari war die erste Frau von Shiva.
  • Surya ist der Gott der Sonne.
  • Varuna ist der Gott des Gewässers, der auch laut einem alten Volk Sprichwort die Knoten im Herzen löst.
  • Vayu ist der Gott des Windes.
Auf Shivas Gemahlin Sari geht die Praxis des Sati zurück, dass die Witwe ihrem toten Gatten auf den Scheiterhaufen folgte.