Goryeo ist das Reich Koreas, von dem die meisten westlichen Länder heutzutage den Namen von Korea ableiten. Kein Wunder, denn es klingt auch ganz ähnlich in seiner Aussprache. Auch in Korea ist diese Bezeichnung üblich, obwohl das Land in der eigenen Sprache Daehanminguk (in Hangul 대한민국) heißt. Ursprünglich war es ein Reich im mittelalterlichen Korea, das von den Jahren 918 bis 1392 angedauert hat. Hierunter fällt auch die Zeit des vereinigten Koreas, auch als vereinigtes Sillareich bekannt. Diese Periode dauerte von 936 bis 935 an.
Generell handelt es sich bei jenen Perioden um eine Zeitspanne, die von vielen Konflikten und Kämpfen auf der Halbinsel definiert war. Als Königreich wurde Goryeo dann im Jahr 939 vom chinesischen Kaiser als solches anerkannt. Es war eine Monarchie, deren herrschende Klasse aus ehemaligen Aristokraten aus Silla und Provinzführern bestand. Außerdem gab es noch die administrativen Mitglieder – auch Samsong genannt – sowie das königliche Sekretariat, welches man unter Chungchuwon kennt. Sie alle zusammen bildeten den obersten Staatsrat des Königs.
Regelmäßige Angriffe seitens China
Der Reichsbeginn war bereits begleitet von Reformen innerhalb der Verwaltung, die große Landesteile bestimmte und dabei die einst herrschenden Feudalherren einschränkten. Während noch im 10. Jahrhundert der chinesische Kaiser Goryeo als Königreich anerkannt hatte, begannen ein Jahrhundert später die Angriffe darauf.
Im Norden von Goryeo lagen die Reiche Liao und Kitan. Dreimal sind sie insgesamt im 11. Jahrhundert nach Goryeo eingefallen. Zweimal machten sie sich dabei die innerpolitischen Krisen zunutze und warteten damit den Moment ab, in dem die Monarchie am stärksten geschwächt war.
Im Jahr 1020 unterwarf sich Goryeo wegen der immerwährenden Angriffe dem Reich Kitan. Daraus resultierte eine diskriminierende Haltung zwischen den Bürgern beider Reiche. Die Adelsfamilien begannen sich aufzulehnen und rebellierten gegen den königlichen Hof. 1170 führte Choe Chunghon eine Militärregierung ein, die 60 Jahre lang andauern würde. Die Macht des Königs wurde damit automatisch stark eingeschränkt. Noch heute ist diese Zeit eine sehr prägsame in den koreanischen Geschichtsbüchern, da viele grausame Momente unter der Militärdiktatur in Schriften verzeichnet sind.
Die Mongolen griffen eine bereits geschwächte Nation an
Im 13. Jahrhundert begannen die Angriffe unter der Führung von Ugedai Khan. 1231 führen die unter der Choe-Familie eingeführten Militärdiktatoren einen harten Abwehrkampf gegen mongolische Streitmächte. Noch während dem Kampf wurden sie von einer zivil aufgestellten Regierung entmachtet, im Jahr 1238 gelang es dann den Mongolen, nicht nur Goryeo, sondern die gesamte koreanische Halbinsel vollständig einzunehmen.
Das Königshaus hatte sich zu jener Zeit auf die Insel Ganghwa zurückgezogen, was im Westen Seouls liegt. Erst 1259 waren sie durch die andauernde Macht der Mongolei zur Kapitulation gezwungen. Als Vasallen führten sie die Herrschaft dann anstelle der Mongolei durch.
Gezwungener Angriff auf Japan im 14. Jahrhundert
Das 14. Jahrhundert war gezeichnet von weiteren Angriffen, die aber nun auf Japan gestartet wurden. Die Mongolen erzwangen eine Waffenhilfe von Korea, um Japan in der Folge daraufhin zu annektieren. Auf die Invasion hin brach zunächst die politische Ordnung in Japan ein. Der Wiederaufbau ging nur sehr langsam vonstatten, wodurch sich japanische Piraten (kennt man auch als Wokou) durch das Fehlen einer starken Regierung nach und nach im Land behaupteten. Auch direkt vor der koreanischen Küste verursachten sie viele Probleme und trugen erheblich zum Fall von Goryeo bei.
- 1356 konnte sich Korea durch den Fall der Yuan-Dynastie von der mongolischen Besetzung befreien.
- 1369 unterwarf sich Goryeo der nachfolgenden Ming-Dynastie.
Die Gründung der Joseon-Dynastie, das Ende von Goryeo
Es war eine Folge auf innerstaatliche Konflikte im koreanischen Raum sowie auch von Konflikten an der chinesischen Grenze, die damals General Yi Seonggye dazu bewegt haben, sich von Goryeo abzuspalten und die Joseon-Dynastie auszurufen. Das bedeutete damals auch das Ende von Goryeo, denn der letzte König des Reichs wurde in die Verbannung geschickt und der Thron zu jener Zeit an Yi übergeben.