Goguryeo
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Das Goguryeo war von 37 v. Chr. bis zum Jahr 668 eines der drei Königreiche von Korea. Die anderen beiden zu jener Zeit waren Baekje und Silla. Es war politisch sehr stark in die internationalen Geschäfte mit China und Japan involviert und konkurrierte national stark mit den Nachbarskönigreichen um den Stellenwert innerhalb von Korea.

Nach einigen bedeutenden Schriften aus dem 12. Jahrhundert, die auch als Samguk Sagi bekannt sind, wurde Goguryeo einst von Jumong – einem Prinzen aus Buyeo – gegründet. Als König regierte er unter dem Namen Dongmyeong.

Goguryeo als eine wichtige Macht in Südasien

Bis die Armeen des Königreichs im Jahr 668 gegen Silla unterlegen waren, galt Goguryeo als eine der wichtigsten Mächte im südasiatischen Raum. Nach seinem Fall wurde das einst so relevante Reich zu gleichen Teilen zwischen Balhae und dem späteren Silla aufgeteilt.

Vermutet wird übrigens, dass das Reich bereits im zweiten Jahrhundert vor Christi bestanden hat. Zumindest wird das Goguryeo in chinesischen Schriften erwähnt, als 108 v. Chr. eine Niederlage gegen das Go-Joseon zu verzeichnen war. Kleinere Landgruppierungen, die durch die Auflösung von Alt-Joseon entstanden, wurden später auch zum Königreich Goguryeo zusammengefasst.

goguryeo-karteSteigende Konflikte mit Baekje und Silla

313 reichten die Grenzen des Königreichs bereits weit in die chinesische Halbinsel hinein, die zu jener Zeit den Namen Liaodong trug. Als König Micheon die letzte chinesische Kommandantur namens Lelang zerstörte, stiegen die Spannungen zwischen den Reichen. Denn nun sahen sich Baekje und Silla gleichsam mit einer neuen Frontstellung konfrontiert.

Immer wieder kam es zu Unstimmigkeiten, die beiden über welche die meisten Informationen überliefert sind, ereigneten sich im Jahr 342 (durch Xianbei) und im Jahr 371 (durch Baekje). Beim letztgenannten Angriff hatte man es ganz speziell auf die Hauptstadt Goguryeos abgesehen. Bei diesem Übergriff wurde der damalige König Gogukwon getötet.

Sein Nachfolger, König Sosurim, konnte die Bürger jedoch besinnen und das Land stabilisieren. Seiner Regierung spricht man unter anderem die Ernennung des Buddhismus als Staatsreligion zu. Auch mit der ersten schulischen Ausbildung sowie Erziehungseinrichtungen hat er sich intensiv gewidmet. Im Jahr 372 ließ er im Zuge dessen die Taehak einrichten, welche der Erziehung und Ausbildung von Kindern und Teenagern dienten. Bis 391 gelang es ihm, sein Königreich zum unangefochtenen Herrscher über die Mandschurei zu küren.

Gwanggaeto galt als der mächtigste König von Goguryeo

Von 391 bis 413 herrschte König Gwanggaeto über Goguryeo. Er war ebenso gefürchtet, wie er bewundert wurde. Mit seiner Armee vereinnahmte er neben 65 Städten auch noch rund 1400 Dörfer. Dabei zerstörte er den späten Yan-Staat von China und eroberte Buyeo sowie auch Mohe. Baekje wurde unter seiner Führung zum Rückzug gezwungen, während er den Krieg gegen Japan während der Yamato-Zeit führte. Auch Silla konnte er durch das Verfolgen seiner Pläne so zeitweise unter Kontrolle bringen.

Direkt nach ihm gelangte sein Sohn an die Macht: König Jangsu. Dieser führte das Werk seines Vaters vor und stärkte die politischen Beziehungen zu den chinesischen Reichen. 427 verlegte er dabei die Hauptstadt in das Gebiet, in dem auch heute die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang liegt. Zu dieser Zeit umfasste das Goguryeo nicht nur einen Großteil der damaligen Mandschurei, es nahm auch knapp ein Viertel der koreanischen Halbinsel ein.

Das Blatt begann sich im 6. Jahrhundert zu wenden

Im Laufe des 6. Jahrhunderts schien Goguryeo förmlich vom Glück verlassen zu werden:

  • König Anjang wurde durch ein Attentat getötet.
  • Der Adel spaltete sich in zwei verfeindete Lager und entriss Anjangs Nachfolger vom Thron. Anstelle von König Anwon gelangte mit König Yangwon ein gerade einmal achtjähriges Kind zum Thron.
  • Dieser Zwist wurde nie richtig überwunden. Das Ganze hielt so lange an, bis der Adel mit eigenen Armeen die Macht im Staat aufteilte und dabei auch eigene Grenzen zu ziehen begann.

Ab 598 begannen die Sui-Kriege. Ihren Namen tragen sie aufgrund der Sui-Dynastie, von der diese Kämpfe angestoßen wurden. Durch die sich wiederholenden Angriffe auf die Liaodong Halbinsel sah man sich bedroht und entschied sich dazu, einen Angriff zu starten. Seitens Korea entschloss man sich gleichzeitig dazu, einen schwerwiegenden Hinterhalt auszuführen. Noch heute wird General Eulji Mundeok dafür verehrt, welchen Einfall er zu jener Zeit gegen die Sui-Dynastie hatte. Welche Taktik er genau verfolgte, ist heute nicht mehr genau überliefert. In chinesischen Schriften kann man allerdings entnehmen, dass von den ursprünglich entsandten 300.000 Soldaten nur mehr rund 3.000 aus dem Krieg zurückkamen. Nach zwei weiteren Angriffen in den Jahren 612 und 614 gaben sie sich endgültig geschlagen. Die Sui gaben ihre Kaiserreiche auf und beendeten die eigene Dynastie.

Was führte zum Untergang von Goguryeo?

Mitte des 7. Jahrhunderts – um genau zu sein im Jahr 642 – wurde der damalige König Yeongnyu von seinem eigenen Gefolgsmann Yeon Gaesomun ermordet. Dieser riss daraufhin den Thron an sich und zeigte sich politisch nicht sehr begabt. Das Königreich Silla war zu jener Zeit auf der Suche nach Verbündeten und bat Gaesomun um Hilfe. Dieser lehnte ab, was dazu führte, dass sich Silla mit der Tang-Dynastie zusammentat. Hierbei handelte es sich aber um die schlimmsten Feinde von Goguryeo. Die Tang-Dynastie könnte man als die zu jener Zeit wichtigste Macht Chinas bezeichnen.

  • Ab 645, begannen dann die Angriffe gegen Goguryeo.
  • Der Verbündete Baekje wurde im Jahr 660 von Tian und Silla eingenommen.
  • Nach dem Tod von König Gaesomun stritten sich seine drei Söhne um den Thron. Sie kamen nicht wirklich zu einer Einigung, was das Reich zusätzlich schwächte.
  • Im Jahr 668 musste sich Goguryeo schließlich seinen Angreifern gegenüber geschlagen geben.