Go-Joseon

Nach den Überlieferungen fand im Jahr 2333 v. Chr. herum die Gründung von Alt-Joseon statt. Das damalige Reich ist auch unter dem Namen Go-Joseon bekannt. Die Legende um die Gründung des Reichs besagt, dass der Himmelsprinz Dangun zusammen mit einer Bärin dies vollzogen hat. Mehr darüber gibt es im Artikel über Koreas Ursprung zu lesen. In den nachfolgenden Zeilen möchte ich mich allerdings damit befassen, was durch archäologische Funde soweit belegbar ist. Demnach soll die Zeit des Alt-Joseon nämlich von 2333 v. Chr. bis 108 v. Chr. angedauert haben.

Funde lassen Gelehrte den Zeitraum zumindest soweit eingrenzen, dass sich die frühesten Königreiche auf der Halbinsel erst während der Bronzezeit bildeten. Um 3000 v. Chr. allerdings sind bereits die ersten Stämme aus dem Altaigebirge auf dem Land eingewandert und haben sich in kleinen Dörfern niedergelassen. Noch heute bestehen Siedlungen aus dieser Zeit, die sich an koreanischen Küsten und Flussläufen befinden. Tiefer ins Land dürften sie nicht eingewandert sein, da keinerlei urzeitliche Spuren dahingehend zu finden sind.

China fühlte sich seit jeher von Alt-Joseon bedroht und griff es immer wieder an. Besonders im Jahr 109 v. Chr. erreichten diese Konflikte ihren Höhepunkt. Fast 300 Jahre lang fanden bis dahin ständig Kämpfe statt. Unter dem chinesischen Kaiser Han Wuti wurde damals eine Invasion geleitet, die das Königreich Go-Joseon fast vollständig zerstörte. Damit endete die Zeit der ersten Königreiche, welche oft auch als Proto Drei Reiche bezeichnet wird. Wichtig ist hier allerdings zu wissen, dass die drei Reiche Mahan, Byeonhan und Jinhan erst knapp zehn Jahre nach dem letzten Angriff von China auf Alt-Joseon hinzukamen.

Proto Drei Reiche – diese Königreiche gab es

Wie in der Zeittafel aufgelistet, hat es in jener Zeit ein paar Königreiche gegeben:

  • Dongye: 300 v. Chr. bis 500 n. Chr.
  • Buyeo: 200 v. Chr. bis 494 n. Chr.
  • Okjeo: 200 v. Chr. bis 500 n. Chr.
  • Mahan: 100 v. Chr. bis 300 n. Chr.
  • Byeonhan: 100 v. Chr. bis 400 n. Chr.
  • Jinhan: 100 v. Chr. bis 400 n. Chr.

Wie viel ist am Dangun-Mythos wirklich dran?

Egal, in wie viele Geschichtsbücher man einen Einblick zu erhaschen versucht. Immer wieder tut sich das Jahr 2333 v. Chr. hervor, in welchem die Staatsgründung geschehen sein soll. Vertieft man sich aber zwischendurch etwas genauer in die chinesische Geschichte, so wird schnell klar, dass es Niederschriften gibt, welche diese These stützen.

Geburtsort von Dangun || picture credit: Bdpmax

Zur Zeit, als Kaiser Yao regierte (das war 2300 v. Chr. herum), siedelten sich verschiedene Stämme und Klans südlich von China, in Richtung einer Halbinsel an. Sie verschwanden weiter nach Süden, wo sich heute schließlich das koreanische Staatsgebiet befindet.

Auch archäologische Funde in Korea selbst weisen darauf hin, dass es um die Zeit 2000 v. Chr. eine ganz neue Töpfertechnik gegeben hat, die sich ganz abseits der chinesischen Ursprungslehren entwickelt haben mussten. In alternativer Literatur findet man allerdings immer wieder einen Gründungszeitraum, der viel Später und damit auch knapp gegen Beginn der Proto Drei Reiche stattgefunden haben soll. Diese Annahmen stützen sich allerdings auf keinerlei Belege.

Die verschiedenen Joseon-Ären

Es gab zwei verschiedene Joseon-Ären, welche man durch die Aufzeichnungen und dem heutigen Wissensstand folgendermaßen aufteilt:

  • Gija-Joseon: 1126 bis 194 v. Chr.
  • Wiman-Joseon: 194 bis 108 v. Chr.

Das passierte im Gija-Joseon

Chinesische Quellen aus der damaligen Shang-Dynastie belegen, dass Gija in jener Zeit die chinesische Kultur im alten koreanischen Kaiserreich eingeführt hat. Aus diesem Grund ist dieser Zeitraum auch nach ihm benannt worden. Ein sehr geschichtsträchtiger Zeitraum in der chinesischen Zeitgeschichte wird Zeit der Streitenden Reiche genannt. Auch mit Go-Joseon war China zu jener Zeit immer wieder in Konflikt geraten.

Gleichzeitig entstand im Süden der koreanischen Halbinsel das Reich Jin, über das selbst heute kaum Informationen bekannt sind. In chinesischen Schriften taucht dieser Name immer wieder auf. Ganz besonders dann, wenn er von chinesischen Botschaftern erwähnt wird, welche am Hof der Han-Dynastie tätig gewesen sind.

Es ist gar nicht sicher, ob es sich hierbei um einen Staat, wie bei Alt-Joseon gehandelt hat. Gut möglich wäre zum Beispiel auch, dass Jin lediglich eine Ansiedlung kleinerer Dörfer oder sogar nur Siedlungen gewesen ist. Da aber Botschafter scheinbar regelmäßig dort gewesen sind, muss es eine zentrale Verwaltung gegeben haben.

Überlieferungen zufolge ist König Jun im Jahr 194 v. Chr. nach Jin geflohen, als er gestürzt worden war und die Zeit des Wiman-Joseon begonnen hatte.

picture credit: GFDL

Das passierte im Wiman-Joseon

Die Zeit des Wiman-Joseon wird in Geschichtsbüchern oft auch als letzte Phase des altkoreanischen Protostaates bezeichnet. Es war der chinesische Han-Kaiser, welcher mit 1000 seiner Staatsmänner nach Go-Joseon geflüchtet war und hier König Jun vertrieben hatte. Danach blühte das Königreich förmlich auf. Woher es zu jener Zeit diesen Namen erhalten hat, ist unklar. Vermutlich geht er auf den damaligen Han-Kaiser zurück.

Das Königreich blühte so lange ohne größere Zwischenfälle, bis Kaiser Wu schließlich 109 v. Chr. einen Angriff startete, da er sich davon so sehr bedroht fühlte.

Nach der Zerstörung wurden seitens China vier verschiedene Kommandanturen eingerichtet. Ihre Aufgabe war die Verwaltung der nördlichen Halbinsel.

Liste der Herrscher von Go-Joseon

Im Zeitraum des Bestehens von Go-Joseon gab es eine Menge Könige. Insgesamt waren es 47. Sie hießen:

Dangun (2333 – 2240 v. Chr.)

Buru (2240 – 2182 v. Chr.)

Gareuk (2182 – 2137 v. Chr.)

Osagu (2137 – 2099 v. Chr.)

Gueul (2099 – 2083 v. Chr.)

Dalmun (2083 – 2047 v. Chr.)

Hanyul (2047 – 1993 v. Chr.)

Usuhan (1993 – 1985 v. Chr.)

Aseul (1985 – 1950 v. Chr.)

Noul (1950 – 1891 v. Chr.)

Dohae (1891 – 1834 v. Chr.)

Ahan (1834 – 1782 v. Chr.)

Holdal (1782 – 1721 v. Chr.)

Gobul (1721 – 1661 v. Chr.)

Daeum (1661 – 1610 v. Chr.)

Wina (1610 – 1552 v. Chr.)

Yeoul (1552 – 1484 v. Chr.)

Dongum (1484 – 1435 v Chr.)

Gumoso (1435 – 1380 v. Chr.)

Goheul (1380 – 1337 v. Chr.)

Sotae (1337 – 1285 v. Chr.)

Saekbullu (1285 – 1237 v. Chr.)

Aheul (1237 – 1161 v. Chr.)

Yeonna (1161 – 1150 v. Chr.)

Solna (1150 – 1062 v. Chr.)

Churo (1062 – 997 v. Chr.)

Dumil (997 – 971 v. Chr.)

Haemo (971 – 943 v. Chr.)

Mahew (943 – 909 v. Chr.)

Naehew (909 – 874 v. Chr.)

Deungol (874 – 849 v. Chr.)

Chumil (849 – 819 v. Chr.)

Gammul (819 – 795 v. Chr.)

Orumun (795 – 772 v. Chr.)

Sabeol (772 – 704 v. Chr.)

Maereuk (704 – 646 v. Chr.)

Mamul (646 – 590 v. Chr.)

Damul (590 – 545 v. Chr.)

Duhol (545 – 509 v. Chr.)

Dalum (509 – 491 v. Chr.)

Eumcha (491 – 471 v. Chr.)

Uleuji (471 – 461 v. Chr.)

Mulli (461 – 425 Chr.)

Gumul (425 – 396 Chr.)

Yeoru (396 – 341 Chr.)

Boeul (341 – 295 Chr.)

Goyeolga (295 – 237 Chr.)