Gerichtsverfahren für Opfer der japanischen Sexsklaverei beginnt

Am 13. November wurde in einem südkoreanischen Gericht die erste Verhandlung gestartet. Wie bereits in der Überschrift zu lesen, geht es um eine Entschädigungsklage, die auf Sexsklaverei beruht. Konkret stehen koreanische Frauen im Mittelpunkt, die im Zweiten Weltkrieg sexuelle Sklaverei ertragen mussten. Die erste Anhörung fand im Bezirksgericht Seoul Zentral statt, eingereicht wurde die Klage allerdings schon vor frei Jahren. Es kam jedoch immer wieder zu Verschiebungen, da das Verfahren durch die japanische Regierung mit der Begründung der Staatenimmunität abgelehnt wurde. Das bedeutet, dass bei einem Staat vor einem ausländischen Gericht keine Anklage erhoben werden darf. Das Gericht in Südkorea sah sich daraufhin gezwungen, die Klage publik zu machen und öffentlich zuzustellen.

100 Millionen Won pro Opfer werden gefordert

Zur Entschädigungsklage im Dezember 2016 kam es deshalb, weil viele Opfer damit gegen die unterzeichnete Einigung, die von Seoul und Tokio 2015 über die Trostfrauenfrage vollzogen wurde, protestieren wollten. Insgesamt sind es 20 Kläger(innen), die für jedes Opfer 100 Millionen Won von der japanischen Regierung fordern.

Vor der Anhörung gab es eine Pressekonferenz

Bevor Richter Yu Seok-dong die erste Verhandlung gestartet hat, kam es zuvor zu einer Pressekonferenz. Sie wurde von drei Überlebenden organisiert und war ein Versuch, um die japanische Regierung zur Teilnahme am Prozess zu überreden. Einer der Überlebenden, der bereits 90 Jahre alt ist und Lee Yong-soo heißt, sagte, dass Japan feige ist und deshalb kein Weg am Gericht vorbeiführt. Außerdem gehe man diesen Weg nicht fürs Geld, sondern es geht um Gerechtigkeit und Fairness. Eine Entschuldigung wird es wohl auch nie mehr geben, diese habe man außerdem laut Lee Yong-soo bereits vor 30 Jahren gefordert.

Vertreten werden die Kläger durch einen Anwalt von Lawyers for a Democratic Society. Er sagt, dass aufgrund des Alters der Opfer die Klage die letzte Schlacht für sie sei, um ein wenig Gerechtigkeit zu erlangen. Auch liegt es jetzt an der koreanischen Justiz, ob sie ihre Würde wiederherstellen kann oder nicht (auf ein gerechtes Urteil bezogen).