Die Konföderation Gaya bestand von 42 v. Chr. bis 562 n. Chr. und lag in der Mitte der südkoreanischen Halbinsel. Es befand sich genau zwischen Baekje und Silla und wurde von letzterem annektiert, als dieses zu seiner zweiten Periode gelangte und dabei sämtliche Reiche im Süden Koreas einnahm.
Verschiedene Ausgrabungen lassen vermuten, dass die Stämme von Gaya aus Byeonhan heraus entstanden. Die einzelnen Bereiche schienen unterschiedlich entwickelt zu sein. Zurückverfolgen lässt sich das Ganze bis in die Zeit des Samhan, als Gaya noch dem Stammesverband von Byeonhan angehörte.
Das waren die Stämme von Gaya
Als Gründerstaaten galten: Geumgwan Gaya, Ara Gaya, So Gaya und Dae Gaya. Diese waren aber im Prinzip selbst Nachfolger von verschiedenen Kleinstaaten.
- Geumgwan Gaya entwickelte sich aus dem Kleinstaat Guya heraus, wo heute Gimhae und Busan liegen.
- Ara Gaya entstand aus dem Kleinstaat Anya, was ursprünglich eine Konföderation von Byeonhan war. Heute findet man Haman dort, wo einst das Zentrum von Ara Gaya gelegen haben soll.
- So Gaya kennt man mitunter als Gojaguk, was sich aus den heutigen Gebieten um Jinju, Goseong und Sacheon entwickelte.
- Dae Gaya befand sich einst dort, wo heute der Landkreis Goryeong liegt. Damals war es der Kleinstaat Ballo, aus dem es sich entwickelte.
Gaya als wichtiges Handelszentrum
Im Gebiet von Gaya gab es eine Menge Eisenvorkommen. Nicht zuletzt deshalb war es das damals wohl bedeutendste Gebiet für grenzübergreifenden Handel zwischen den einzelnen Reichen. Aber auch darüber hinaus lieferte es Eisen und viele andere Waren an das chinesische Lelang oder Japan.
- Anstatt von Bronze wurde immer mehr Eisen für die Herstellung von ganz normalen Alltagsgegenständen verwendet.
- Schön verzierte Schwerter wurden als bedeutende Waffen gehandelt. Die Knäufe wurden entweder mit Kleeblättern oder auch Drachen oder Phönixen verziert. Anstatt tatsächlich als Waffen eingesetzt zu werden, galten sie allem voran als wichtige Statussymbole in der damaligen Zeit.
- Neben schönem Geschirr wurden auch andere Töpferwaren, wie kunstvolle Tonfiguren von Menschen und Tieren viel gehandelt. Die Figuren wurden oft den Toten als Grabbeigabe mitgegeben.
- Der in Gaya gängige Schmuck bestand aus viel Bronze, das meist vergoldet wurde. Es gab Kronen, Ohrringe, Armreife und Ringen. Halsketten wurden vor allem aus Glas gefertigt.
Politischen Einfluss hingegen hatte es so gut wie keinen, weshalb in der Zeit der Drei Reiche von Gaya auch kaum die Rede ist, obwohl es zu jener Zeit bestanden hat. Auf Silla wirkte sich Gaya insofern stark aus, dass es das Reich insbesondere kulturell voranbrachte.