Die Seongsu-Brücke ist eine über dem Hangang liegende Straßenbrücke in Seoul. Sie verbindet die Stadtteile Seongdong und Gangnam. Errichtet wurde sie im April 1977 von der von Dong Ah Construction Industrial Company in einer Stahlfachwerkbauweise mit Pfeilern aus Stahlbeton. Endgültig fertiggestellt wurde sie dann im Oktober 1979.
Am 21. Oktober 1994 um 07:40 Uhr kam es aufgrund eines falschen Schweißverfahrens zu einem Strukturversagen der Konstruktion. Dabei stürzte ein 48 Meter breites Teilstück 17 Meter in den darunterliegenden Fluss. Zudem riss dieses Bruchstück einen Bus, einen Lieferwagen und zwei PKWs mit sich. Insgesamt kamen 32 Menschen dabei ums Leben und 17 wurden verletzt. Bei der Suchaktion im Fluss, die durch Regen und Wind erschwert wurde, beteiligten sich auch zahlreiche zivile Boote. Durch die jahreszeitlichen Bedingungen versank das Brückenstück nicht komplett im Fluss und blieb daher zum Teil ersichtlich.
Die Brücke musste neu gebaut werden
Aufgrund der Mängel in der Konstruktion und Bauausführung wurden die zunächst erwogenen Reparaturen schnell wieder verworfen. Die einzige Möglichkeit, diese Stadtteile wieder miteinander zu verbinden, war ein kompletter Neubau der Brücke.
Hyundai Construction begann am 26. April 1995 mit dem Neubau der Brücke. Um die Querbelastungen aufnehmen zu können wurde diese zusätzlich versteift. Die Betonfahrbahn konnte durch Stahlblatten ersetzt werden, die das Gesamtgewicht der Brücke reduzieren. Gleichzeitig wurde die Fahrbahn von vier Spuren auf acht erhöht. Die Bauarbeiten kamen am 15. August 1997 zum Ende.
Brückeneinsturz kein Einzelfall in Korea
Leider ist der Einsturz der Seongsu-Brücke kein Einzelfall. Seit 1970 stürzten insgesamt acht Brücken im Raum Seoul ein. In den meisten Fällen lag die Ursache an der schnellen Fertigstellung, wodurch die Sicherheit in den Hintergrund rückte.