Einige ARMYs blamieren das gesamte Fandom – das ist passiert
picture credit: Dispatch

Mach deinen Job richtig. Du hast schließlich die Ehre, die größte Boyband der Welt zu interviewen. Wie kannst du es wagen, dich Journalistin zu schimpfen. Mehrere Zitate von Twitter

Worte, die einen Leser erstmal stocken lassen. Und die nicht an irgendjemanden gerichtet waren.

Chloe Melas ist Reporterin bei CNN. Sie studdierte bis zum Jahr 2008 Radio, TV und Film an der Auburn University und machte in jenem Jahr ihren Abschluss. Sie war in den mehr als zehn Jahren ihrer beruflichen Karriere Host einer Morgenshow, arbeitete in einem Nachrichtenstudio mit, war Markenbotschafterin für eine Kleidungsmarke und machte sich nicht zuletzt durch die investigative Berichterstattung rund um die Vorwürfe zu sexueller Belästigung gegen Morgan Freeman einen Namen in der Branche.

Und nun „wagte“ sie es, mit BTS ein Interview zu führen.

Wagen deshalb, da sie es zahlreichen ARMYs nicht recht machen konnte. Wir klären euch auf, was passiert ist.

Es gab zunächst kein Zitat von V im Interview

Am 11. September postete sie das verheerende Interview:

Und knapp zweitausend Antworten später schüttelt die ganze Welt bestürzt den Kopf über die Reaktionen von Fans der Gruppe.

Mehrfach wurde ihr Tweet mit bestimmten Worten gespamt.

Hallo @Chloe_Melas
Es wurde festgestellt, dass Kim Taehyung (V) das einzige Mitglied ist, das in Ihrem Artikel nicht zitiert wird. Das Zitieren von 6 von 7 Mitgliedern ist unprofessionell und inakzeptabel. Fans wären sehr dankbar, wenn Sie dieses Versehen korrigieren und beheben könnten. Danke.

Ihre Antwort war ebenso mehrfach dieselbe:

V hat nichts gesagt. Ich bin mir nicht sicher, wieso – aber er hat einfach keine der Fragen beantwortet.

Hier ein Auszug der darauf folgenden Antworten:

V-CNN-1

V-CNN-4

V-CNN-3

V-CNN-2

Sogar gegenseitig begannen sich die ARMY unter diesem Post zu bekriegen. Wer etwas angemerkt hatte, das nichts mit V und fehlenden Worten von ihm zu tun hatte, wurde diskreditiert. Gefragt, ob der oder die überhaupt ein „OT7 Fan“, also ein Fan der gesamten Band sei. Fragen, die gestellt wurden, spielte man runter.

Name-BTS-Tweet

Interview-CNN-V

CNN-V-2

Sie nahm sich die Kritik zu Herzen (dass sie berechtigt ist, steht außer Frage, aber wie so oft macht der Ton einfach die Musik) und stellte Taehyung im Nachgang eine Frage.

Im Übrigen ist es ein absoluter Ausnahmezustand, dass ein bereits durchgeführtes Interview noch einmal bearbeitet oder erweitert wird.

Sie teilte den Fans mit, dass sie extra nochmal mit ihm gesprochen hatte.

Und die Reaktionen zahlreicher ARMYs sprechen für sich.

V-CNN-Korrektur-1

V-CNN-Korrektur-2

V-CNN-Korrektur-3

V-CNN-Korrektur-4

V-CNN-Korrektur-5

V-CNN-Korrektur-6

V-CNN-Korrektur-7

Es waren nicht nur Solo-Stans von V, die sich hierzu negativ und tadelnd äußerten.

Aber es sind nicht alle so, wie zum Beispiel folgende Tweets beweisen:

V-CNN-Korrektur-1-good

V-CNN-Korrektur-2-good

V-CNN-korrektur-3-good

Problematisch ist dieses Verhalten, da es längst internationale Aufmerksamkeit nach sich zieht. Nachvollziehbar – wir reden hier immerhin von einem Interview, das von CNN durchgeführt wurde.

Es gibt Personen, die hierzu erklärende Worte parat haben.

Einen Reporter, der nun einen Artikel über Morddrohungen von KPOP Fans verfassen möchte.

Journalisten, die dieses Vorkommnis vollkommen befremdlich finden.

Ab hier folgt nun eine persönliche Meinung.

Während unzählige ARMYs bestürzt über diese kleine, aber leider sehr laute Gruppe des Fandoms den Kopf schütteln, müssen wir uns eine Sache vor Augen halten: Solche Reaktionen sind und waren es schon seit jeher, die News-Outlets und Radiosender dazu veranlassen können, einen hohen Bogen um eine Band zu machen, da sie den Shitstorm mehr fürchten, als sie Klicks und Zuhörer- sowie Zuschauerzahlen willkommen heißen würden. Es sind Phänomene, die wir immer wieder erlebt haben, nach wie vor erleben und das vor allem nicht nur hierzulande.

Und solche Reaktionen sind es letzten Endes, die dazu führen, dass auf der ganzen Welt, in allen Bereichen, in denen die Menschen nichts von KPOP verstehen, ein völlig falsches Bild zustandekommt.

Es ist schade. Es ist zum Fremdschämen. Und es ist, was KPOP im Jahr 2020 einfach ist. Ein Sammelsurium an Bands mit teils so großen Fandoms, dass man einfach nicht umhin kommt, einige toxische Personen mit dabei zu haben. Wären die doch bloß nicht so laut, dann würden das restliche Fandom und die Band keinen Schaden davon tragen. Denn am Ende fällt es auch auf BTS zurück, dass ihre Fans so sind, wie sie sind. Ein schmunzelndes „ja die BTS ARMY ist sehr energisch“ kann nämlich auch spöttisch anstelle von wohlwollend gemeint sein – und wird dann im nationalen Fernsehen genau so ausgestrahlt. In einem Land, in dem die Fans regelrecht darum kämpfen, ihre Favoriten an die Spitze der Charts zu katapultieren und somit auch in der breiten Masse Zustimmung für sie zu finden.