Diese 4 Wege gibt es, um ein Idol zu werden
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Wie wird man eigentlich ein KPOP Idol? Es gibt in der Theorie verschiedene Wege, um zu einem Vertrag bei einer Agentur in Korea zu gelangen. Heute möchte ich euch die vier verschiedenen Arten vorstellen, die unsere liebsten Stars hinter sich gebracht haben. Manche davon können sogar von internationalen Künstlern eingeschlagen werden, die planen, in die koreanische Musikbranche einzusteigen.

Vorsprechen bei einem Entertainment (Auditioning)

Sich direkt bei einer Agentur zu bewerben ist natürlich der klassische Weg. Auditions finden in der Regel koreaweit in mehreren Städten statt. In manchen Fällen werden auch globale Vorsprechen ermöglicht, bei denen Trainees in verschiedenen Ländern gesucht werden. Nicht immer wird es sich dann um eine Band handeln, die für den koreanischen Musikmarkt konzipiert ist.

Drei Dinge sind besonders wichtig für solche Vorsprechen:

  • Der erste Eindruck: Man muss der Agentur vermitteln, dass man über hohes Potential verfügt und daher alles auf eine Karte setzen. Verfügt man über ein besonderes Gesangstalent, das es einem erlaubt, langanhaltende High Notes zum Besten zu geben? Oder ist es die Rappgeschwindigkeit, durch die man überzeugen kann? Wichtig: Für Gesang, Tanz, Rap usw. werden oftmals eigene Auditionings abgehalten.
  • Das Alter: Man sollte so jung wie möglich sein, das Mindest- und Maximalalter wird aber vor dem Auditioning angegeben. Dennoch gilt das ungeschriebene Gesetz; umso jünger man ist, desto höher auch die Erfolgschancen, durch das Casting zu kommen.
  • Die optische Selbstpräsentation: Nicht das Gesicht, sondern der Körper spielen eine große Rolle, wenn es um die optischen Richtwerte für ein KPOP Casting geht. Bei internationalen Vorsprechen werden die Bewerber selbstredend eine ganz andere Körperproportion aufweisen, als sie in Südkorea üblich wäre. Wichtig ist hier, den Körper bestmöglich zu betonen, ohne dabei zu sexy oder aber zu versteckt zu wirken. Wenn man zum Beispiel weiß, welcher Stil den eigenen Proportionen am meisten schmeichelt, sollte man diesen am Tag des Auditionings beibehalten. Denn wie gesagt; der erste Eindruck ist wichtig.

Bei einem Auditioning werden nicht nur die eigenen Talente vorgeführt, es wird auch ein kurzes Bewerbungsgespräch geführt. Dabei geht es um ganz simple Angaben, wie den liebsten Musiker (ggf. auch der liebste Musiker des Labels, bei dem man sich bewirbt), das Lieblingsessen oder auch die Lieblingsmusikrichtung. Darüber hinaus wird man mit großer Wahrscheinlichkeit auch nach den Motivationsgründen gefragt werden, weshalb man ein KPOP Idol werden möchte.

Internationale Bewerber sollten unbedingt im Hinterkopf behalten: Es ist natürlich von Vorteil, wenn man einen koreanischen Song für sein Auditioning auswählt. Dies sollte man allerdings nur tun, wenn man die Sprache auch wirklich fehler- und akzentfrei beherrscht. Koreaner sind hier sehr streng, ein Fauxpas in diese Richtung wird nicht leicht verziehen und kann das ganze Vorsprechen beenden.

Die Zeit, die man für seine eigene Präsentation bekommt, hängt wie bei allen anderen Castings in erster Linie davon ab, wie interessant man für die Jury ist. Durchschnittlich bekommt man eine Minute lang Zeit.

Das wohl Schwierigste an dem Ganzen ist, dass die Jury kein Feedback gibt. Wirken sie irgendwie mürbe oder sonst wie negativ, liegt das an ihrem straffen Zeitplan und der damit verbundenen Müdigkeit. In der Regel hat das nichts über die eigene Performance zu sagen.

Bewerbungsvideo, das an eine Agentur geschickt wird

Der zweithäufigste Weg zu einem Vertrag bei einer KPOP Agentur ist das Bewerbungsvideo. Man filmt sich selbst, wie man zum Beispiel ein Musikinstrument spielt und dabei singt, kann aber auch tanzen oder rappen. Hier kommt es natürlich wieder darauf an, für welche Position innerhalb einer Band man sich bewerben möchte.

Diese Form der Bewerbung darf allerdings nicht mit jener verwechselt werden, wenn bei einem Auditioning ein Video aufgenommen wird. Die werden nämlich in der Regel dem CEO der Agentur vorgelegt bzw. der Person, die eine Entscheidungsbefugnis darüber hat, wer einen Vertrag erhält und wer nicht. Jene Videos dürfen auch nicht vom Bewerber genutzt werden, um sich bei einer anderen Agentur zu bewerben.

Hier ein Beispiel:

Beide Videos zeigen Jung Taekwoon, auch als Leo von VIXX bekannt, der sich bei Agenturen bewirbt. Während er ein selbstaufgenommenes Video an Woolim Entertainment gesendet hat, wurde dann während seinem Vorsprechen bei FNC Entertainment ein Video seitens der Agentur aufgenommen. Beide Videos wurden veröffentlicht, nachdem er mit VIXX unter dem Label Jellyfish Entertainment debütiert ist.

Selbstaufgenommene Bewerbungsvideos können entweder auf einen Aufruf der Agentur hin oder auch in Form einer Initiativbewerbung an diese gesendet werden.

Survival Shows

Eine Möglichkeit zu einem Vertrag unter einer KPOP Agentur gewann in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit: Survival Shows. Show Me the Money oder auch Produce 101 sind klassische Beispiele dafür.

Allerdings veranstalten manche Labels auch interne Survival Competitions. Die Gewinner davon debütieren gemeinsam als Band, während die ausgeschiedenen Trainees zumeist auch aus der Agentur aussteigen oder gekündigt werden. So kam es zum Beispiel dazu, dass Jang Hyunseung zunächst als SO-1 bei Big Bang mitwirkte, er aber noch vor dem Debüt der Band rausgeworfen wurde. Später debütierte er mit B2ST (heute Highlight) und ist mittlerweile ausschließlich als Solokünstler aktiv. Auch VIXX wurde durch eine solche Survival Show geformt.

Entdeckung durch einen Talentagent

Viele der heute sehr erfolgreichen Idols wurden durch einen Talentagent entdeckt. Insbesondere K-Stars, die zunächst gar nicht vorhatten, ein Idol zu werden, werden durch solche Agents gefunden und dazu überredet, den Schritt ins Showbusiness zu wagen. Wieder andere werden in der Underground-Szene entdeckt. Bang Yongguk oder Choi Seunghyun (besser bekannt als T.O.P) zum Beispiel sind zwei sehr berühmte Beispiele hierfür.

Auch BTS‘ Suga war vor seiner Idol-Karriere in der Underground-Szene aktiv. Er wurde allerdings nicht von einem Talentagent angeworben, sondern bewarb sich direkt bei einer Ausschreibung bei seinem heutigen Label.