Die Zeit der Drei Königreiche

Mit der Zeit der Drei Reiche ist stets die Zeitspanne vom 1. Jahrhundert v. Chr. Bis hin zum 7. Jahrhundert n. Chr. gemeint. Es waren die Königreiche Baekje, Silla und Goguryeo, welche damals ihre Blütezeit hatten. Das bedeutet aber nicht, dass es zu jener Zeit nicht mehr Königreiche gegeben hat. Auch Buyeo zum Beispiel erreichte eine beachtliche Größe, erhält aber in der koreanischen Zeitgeschichte nicht annähernd so viel Bedeutung.

Das Wissen aus dieser Zeit entspricht eigentlich fast ausschließlich den Informationen aus chinesischen Schriften, wie etwa dem Samguk Sagi. Inwieweit diese auch wirklich zutreffen, ist fraglich. Denn verfasst wurden sie von Kim Busik, der ebenso wie 38 der insgesamt 56 Könige zum Kim-Clan im Reich Silla zählte. Man kann davon ausgehen, dass sie versuchten, ihrem Reich mehr Bedeutung zuzuschreiben, als tatsächlich der Fall war.

Die Zeit der Späten Drei Reiche

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picture credit: Chris 73

Aus welchem Grund dann die Drei Reiche durch die chinesische Tang-Dynastie untergingen, könnt ihr im Artikel über das Goguryeo nachlesen. Als es soweit war, wurde das Land in neue Bereiche aufgeteilt:

  • Goguryeo wurde zunächst zu Hugoguryeo und dann zu Goryeo.
  • Aus Baekje wurde Hubaekje.
  • Das restliche Land ging an Silla.

Hugoguryeo hatte allerdings geschichtlich weder mit Goguryeo, noch mit Goryeo zu tun. Aber es befand sich in jenem Gebiet. Die Zeit davon geht aus den Schriften besonders durch immerwährende Konflikte mit König Sejong aus Silla hervor. Oft wird mit ihr auch nur die Gründungszeit zwischen Hubaekje und Goryeo bezeichnet.

Oft ist daher im Zusammenhang mit den Späten Drei Reichen auch die Rede von einer Dreiheit zwischen Goryeo, Baekje und Silla.

Es war ein andauernder Machtkampf

Frieden in dem Sinn gab es nicht wirklich zwischen den drei Königreichen. Immer wieder kam es zu Problemen und Konflikten miteinander.

Obwohl das Reich von Hubaekje von einem äußerst fruchtbaren Boden gesegnet war und diesem Reich vor allem wirtschaftliche Macht zuteilwurde, behauptete sich Goryeo besonders in politischen Angelegenheiten. König Wanggeon übte sich in Diplomatie, was ihm schnell die Gunst von Silla einbrachte.

Als im Jahr 927 der Konflikt zwischen Goryeo und Hubaekje eskalierte, wurde ein stellvertretender Krieg auf dem Grund des Reiches Silla ausgetragen. Zuerst wurde die Hauptstadt Gyeongju angegriffen, danach wurde die Armee von Goryeo geschlagen. Die Konflikte dauerten allerdings mehrere Jahre hinweg an. In einem Angriff, der sich 930 ereignete, konnte Goryeo einen Sieg für sich beanspruchen. Vier Jahre später, 934, gewannen sie das Territorium von Woongjin wieder für sich. 935 kapitulierte dann auch Silla unter der Führung von König Gyeongsun gegenüber Goryeo, da seine Truppen einfach schon zu stark geschwächt waren. Allerdings war auch Hubaekje zu jener Zeit durch innerpolitische Konflikte geschwächt.

Von Gyeon Hwons Flucht bis zur Vereinigung

Zunächst ernannte Gyeon Hwon seinen jüngsten Sohn zum König. Doch dessen beide Brüder wehrten sich dagegen. Beide entstammten der Vereinigung mit einer Frau aus seiner Vergangenheit. Und während sein ältester Sohn den Thron an sich riss, wurde Hwon verbannt. Man hielt ihn zunächst im Geumsan Tempel gefangen, doch er konnte fliehen und schloss sich der Armee von Wanggeon an. Dabei entschloss er sich, das Reich anzugreifen, welches er einst selbst gegründet hat. Was aus seinem jüngsten Sohn wurde, ist nicht überliefert.

Im Jahr 936 fiel schließlich das Reich von Hubaekje gegen Goryeo. Auf der Halbinsel fand daher eine Wiedervereinigung statt.