Die unnötigsten Netizen-Aufreger der letzten Jahre
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Netizens sind gleichermaßen Segen als auch Fluch, wenn es um KPOP geht. Auf der einen Seite können sie wichtig sein, um schnellstmöglich relevante Informationen zu verbreiten, auf der anderen Seite ist es unter gewissen Umständen nichts anderes als konzentriertes Cybermobbing. Ein paar der extremsten und unnötigsten Aufreger der letzten Jahre habe ich hier für euch gesammelt.

Beginnen wir gleich mit einem, der Zico betrifft, nachdem dieser im Titelbild ist.

Zico, 2019: Weil er „Let’s Go“ in seinem Song „MOVE“ gesagt hat

Im Jahr 2019 hat Zico für Produce X 101 einen Song produziert, den das gleichnamige Team MOVE erhalten hat. In der von den Trainees aufgenommenen Version ist er noch zu hören, wie er „Let’s Go“ sagt, was als einziger Teil aus seiner Guide-Version noch erhalten blieben ist. Wobei man an dieser Stelle anmerken muss, dass es typisch für ihn ist, dass auch seine Stimme in den von ihn produzierten Songs enthalten ist. So tickt Zico im Grunde nunmal.

Er lud später den Song auf seinem Instagramaccount hoch, um ihn zu promoten. Immerhin kassiert er Lizenzgebühren dafür und der Song ist nunmal von ihm produziert und geschrieben.

Netizens regten sich kurzum über alles auf, was mit dem Song zu tun hatte. Sie störten sich daran, dass er im Song zu hören war, sie störten sich daran, dass er in Produce X 101 Screentime bekommen hat, und si störten sich daran, dass er den Song auf seinem Instagramaccount promoted hat. Und zu guter Letzt regten sie sich darüber auf, dass der Song nicht wie seine eigenen die Chartspitzen gestürmt hat.

Zico entfernte daraufhin mehr als 350 Posts von seinem Instagramaccount und stellte ihn vorübergehend auf privat.

Fans von ihm forderten unter anderem auf Twitter unter dem Hashtag #프로듀스_엑스_무개념_해명해 eine Stellungnahme von offizieller Seite. Als schließlich die Erklärung kam, nämlich dass die Verteilung der Strophen direkt vom Produce X Team empfohlen wurde und man die einfach ohne große Änderungen übernommen hat, starb die heftige Kritik seitens der Netizens ab. Man tat im Grunde so, als wäre nie etwas gewesen. Entschuldigt wurde sich bei Zico nicht.

Yeri, 2021: Weil sie denselben Emoji wie Jungkook als Caption hatte

Yeri-Jungkook-Caption

Weil Red Velvet’s Yeri auf Instagram denselben Emoji wie kurz zuvor BTS‘ Jungkook in einem Instagrampost verwendet hat, wurde sie von seinen Fans attackiert. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.

Ganz ähnlich ist übrigens der Shitstorm gewesen, den BTS‘ V und BLACKPINK’s Jennie haben aushalten müssen, weil er ihrem Account aus Versehen gefolgt ist. Mehr dazu hier.

Hani, 2018: Sie hat sich beim Auftritt nicht genug sexualisiert

Solche Sachen bekommt man wirklich selten zu Gesicht. Während es heute üblich ist, dass sich Netizens darüber aufregen, wenn (insbesondere die jüngeren) Idols zu stark sexualisierte Kleidung tragen oder sie aufreizende Tanzbewegungen darbieten, hat das früher einmal anders ausgesehen.

Hani von EXID ist ja ohnehin andauernd Opfer von Netizens. Mal ist sie zu dünn, dann spricht sie zu oft von ihrem Freund, dann weint sie zu häufig, dann wird ihr bei jeder Gelegenheit unterstellt, sie würde lügen und sagen, was gerade zur Situation passen würde – kurzum, sie kann es den Netizens einfach nie recht machen. Bei einem Auftritt mit Up & Down, einem recht reizvollen Song von EXID, war sie nicht sexy genug, wenn man die Meinung der Netizens betrachtet.

Sie wurde als unprofessionell bezeichnet. Manche machten sich darüber lustig, dass sie sich nun plötzlich bedecken würde, nachdem sie berühmt geworden ist und dass sie sich davor auch nicht so verhalten habe.

Kein Wunder also, dass C-JeS Entertainment schließlich angekündigt hat, rechtliche Schritte gegen Hasskommentare einzuleiten.

Ravi, 2016: Weil er ein Zungenpiercing hatte

Ravi von VIXX hat sich 2016 ein Zungenpiercing stechen lassen und das hat Netizens wie auch das eigene Fandom gleichermaßen in zwei Lager gespalten. Die einen liebten es, die anderen verabscheuten es. Am Ende hörte er auf letztere, denn kurz später nahm er es wieder raus und begründete es damit, dass die Fans es nicht mochten und er deren Meinung respektieren würde.

Ravi, 2017: Weil halbnackte Frauen in seinem Musikvideo waren

Wenig später wurde er Ziel von heftigen Netizen-Attacken, weil in seinem Musikvideo zu Bomb Frauen zu sehen waren, die halbnackt getanzt haben. Betrachtet man nun den Fakt, dass es ein Einstieg in die koreanische Hip-Hop-Szene für ihn sein sollte und wirft man einen Blick auf andere Musikvideos, auch von koreanischen Rapkünstlern, dann… hat er wohl einfach die falsche Fanbase dazu. Ihm wurde deshalb nämlich Frauenfeindlichkeit vorgeworfen, wofür er sich in einem Tweet entschuldigte und daraufhin eine editierte Version des Videos hochgeladen wurde.

Sogar Jellyfish Entertainment veröffentlichte damals ein Statement zur Sache. Damals stand er dort noch unter Vertrag. In diesem hieß es wie folgt:

Jellyfish Entertainment übernimmt die volle Verantwortung dafür, dass wir bei der Erstellung unserer Inhalte nicht umsichtiger sind und vielen Fans großes Unbehagen bereiten. Wir werden weiter härter arbeiten und den Ratschlägen und Bedenken der Öffentlichkeit besser zuhören.

Johyun, 2019: Weil sie ein Cosplay getragen hat

Johyun von Berry Good trug im Jahr 2019 im Zuge einer Kooperation ein Cosplay von Ahri aus League of Legends.

Hauptsächlich wurde sie dafür kritisiert, dass das Kostüm zu viel von ihrem Körper zeigen würde und es zu anzüglich sei. Der Shitstorm geriet so sehr aus dem Ruder, dass sie selbst eine ziemlich lange Instagram-Story veröffentlicht hat, in der sie sich recht emotional bei den Fans bedankt, die ihr beistehen.

Als seitens ihrer Agentur und der Veranstalter des Events das Statement veröffentlicht wurde, dass das Ganze eine geplante Sache war, war es ganz ähnlich wie bei Zico. Der Shitstorm starb fast augenblicklich ab, entschuldigt hat man sich bei ihr aber im Grunde nicht für den unangemessenen Hate. Seitens OGN hieß es damals sogar:

Es war einfach ein Cosplay eines Spielcharakters, und deshalb bitten wir euch, es nicht zu überanalysieren.

Immer: Wenn mal wieder ein Member als „unnötig“ gilt

Es hat Jin von BTS getroffen, es hat auch Jisoo von BLACKPINK getroffen und früher wurden häufig Gruppen zu „XY & Friends“ ernannt. So war zum Beispiel 4minute in den Augen der Fans eigentlich „HyunA & Friends“.

Netizens scheinen einen ganz heftigen Drang dazu zu haben, toxisch zu sein. Und wenn ihnen sonst gerade keine Skandale zum Aufdecken in die Hände fallen, dann machen sie sich einfach über vermeintlich schwächere Member einer Gruppe her und mobben sie im wahrsten Sinn des Wortes. Denn es ist einfach nur verdammt naiv anzunehmen, dass all die aufgezeigten Dinge spurlos an den betroffenen Idols vorbeiziehen.