Seoul, die südkoreanische Hauptstadt, reicht bis in die Zeit von Christi zurück.
Die Stätten, die damals archäologisch erschlossen wurden, zeigen Zeichen erster Zivilisation aus dieser frühen Zeit. Das Gebiet von Seoul war hart umkämpft, drei Reiche kämpften um ihre Existenz. Korea und gerade Seoul waren schwer umkämpft, weil die Hauptstadt am Han River wegen der besseren wirtschaftlichen Bedingungen von vielen als Handels- und Wirtschaftsschwerpunkt sehr begehrt war. Seoul hatte sogar eine eigene Epoche in der Vergangenheit, nämlich von 1392 bis 1910, welche Joseon-Zeit genannt wurde.
Diese Epoche endete 1910 mit der japanischen Invasion. Die Joseon-Zeit gilt als längste konfuzianische Dynastie in der asiatischen Geschichte. Konfuzius ist eine Lehre der absoluten Herrschaft, die in Asien weit verbreitet war und ist. Man fand diese Dynastie auch in Japan, in der Shogun-Zeit. Korea lebte damit unabhängig von der Welt für etwa 6 Jahrhunderte, was eine enorm lange Zeit im Laufe der Weltgeschichte ist. Kaum eine Dynastie hat je so lange gehalten.
Allerdings lockerte sich die absolute Herrschaft schon im 19. Jahrhundert durch ausländischen Einfluss. So begann Seoul bereits Ende des 19. Jahrhunderts sich zu modernisieren und auch zu mobilisieren. In Seoul verfügte man als erstes über Stromleitungen, Straßenbahnen und eine Wasserversorgung. Auch Telefonsysteme und Telegrafensysteme wurden gleichzeitig in Seoul eingerichtet. Die wichtigsten wirtschaftlichen Fortschritte, die das Land erzielte, war durch die Zusammenarbeit mit den USA. 1910 gab es die japanische Invasion und dadurch wurde Seoul erst offizielle Hauptstadt.
Erst mit Ende des zweiten Weltkriegs konnte die japanische Herrschaft in Korea beendet werden. 1950 brach der Koreakrieg aus und es kämpften chinesische Truppen mit südkoreanischen Truppen. Dadurch wurde Seoul schwer beschädigt. Die Bevölkerung betrug damals 2,5 Millionen, wovon viele obdachlos waren. Der Wiederaufbau nach dem Krieg kostete Korea viel Kraft und Anstrengung. Alle Wiederaufbauarbeiten gingen von Seoul aus.
Neuere südkoreanische Geschichte
Fast ein Viertel der Bevölkerung Südkoreas lebt heute in Seoul und die Stadt liegt auch auf Platz sieben bei den großen internationalen Unternehmen. Ungleich zu Nordkorea, das unter einer Diktatur steht, die sich erst langsam öffnet, sind westliche Werte die Basis für Südkorea und seine Bevölkerung. Highlight waren die Olympischen Spiel 1988 und die Fußball-WM 2002.
2004 gab es Pläne, die Hauptstadt Seoul auszulagern, um nicht ständig in Konflikt mit Nordkorea zu geraten. Die beiden Staaten liegen seit mehreren Jahrzehnten im Clinch und es gibt Auseinandersetzungen, die bis zur Bedrohung mit atomaren Waffen reichen. Der Hauptkonflikt geht jedoch von Nordkorea und seiner sozialistischen Diktatur aus. Die Auslagerung der Hauptstadt jedenfalls verstieß damals gegen die Verfassung und der Plan wurde ad acta gelegt. Seoul hatte im Laufe der Geschichte übrigens verschiedene Namen, wann immer ein neuer Herrscher kam, wollte er der Stadt einen neuen Namen geben.
Übrigens hatte Seoul schon im 14. Jahrhundert das Ausmaß einer Großstadt mit 100.000 Einwohnern. Die wesentlichen Religionen sind der Buddhismus und der Katholizismus, die sich heute nur noch bei der Landbevölkerung in den Bergen finden. Bis 1910 gab es ein feudales System mit Aristokratie, Bauern, Sklaven und Tagelöhnern.
Nach der japanischen Invasion 1910 wurde die Regierung und die Hauptstadt von japanische Besatzungstruppen übernommen. Diese Regierung dauerte 35 Jahre. Die Koreaner fühlten sich dabei wie Verdammte, die Besatzer waren allgegenwärtig. Die koreanische Kultur war in dieser Zeit kaum zu finden. 1948 hatte Korea die Besatzungstruppen überlebt und begann nach westlichen Standards zu wachsen. Der wirtschaftliche Fortschritt war beachtlich, der die Entwicklung Südkoreas in den nächsten 50 Jahren beeinflusste.
Seoul heute
Seoul ist eine sehr moderne Stadt, die technologisch auf höchstem Stand ist. Es gibt jede Menge Wolkenkratzer und einen sehr dichten Straßenverkehr. Die Hauptstadt hat heute mehr als 10 Millionen Einwohner. Sie ist ein zentrales Zentrum nationaler und internationaler Verkehrskabel.