Das Geochang Massaker von 1951

Zwischen dem 9. und 11. Februar 1951 ereignete sich das Geochang-Massaker. Durchgeführt wurde dies durch das dritte Bataillon des 9. Regiments der 11. Division unter dem Befehl von General Choe Deoksin. Während des Koreakrieges wurde der 11. Division befohlen, dass jeder im Operationsgebiet erschossen und alle Ressourcen abgenommen oder zerstört werden sollen. So sollte sichergestellt werden, dass nordkoreanische Soldaten keine Ressourcen in die Hände bekommen, wenn sie eintreffen.

General Choe Deoksin war übrigens der Vater von Choe Inguk, der im Juli 2019 in den Norden zurückkehrte, um dort sein restliches Leben zu verbringen. Wir hatten darüber berichtet.

Alle 719 Einwohner der Stadt wurden in einer nahegelegenen Schule versammelt. Man teilte ihnen mit, dass sie außerhalb des Kriegsgebietes untergebracht werden, wo sie in Sicherheit sein sollten. Stattdessen brachte man sie zum Fuß eines Berges, wo man alle Bürger hinrichtete und danach verbrannte. Darunter waren 359 Kinder unter 14 Jahren und 74 ältere Personen über 61 Jahren.

Massaker ereignete sich nicht nur an einem Ort

Dieses Ereignis wurde für insgesamt sechs Provinzen geplant und kommandiert von der 11. Division, so wurden weitere fünf Provinzen ebenfalls Opfer eines Massakers.

Obwohl man Hinweise für diese Gräueltat gefunden und gemeldet hatte, wurden diese bestritten. Vermutlich, da Korea unter der Kontrolle der Amerikaner und seiner Verbündeten stand.

Ein Überlebender dieses Massakers veröffentliche und publizierte Informationen über diese Gräueltaten. So blieb dem damaligen Präsidenten keine andere Wahl. Er musste dazu Stellung nehmen. Dieser verkündete aber, dass nur 187 Personen bei dem Massaker hingerichtet wurden, die nicht mit dem Militär zusammenarbeiten wollten. Die Kommandeure der 11. Division wurden inhaftiert. Dank des Präsidenten hielt die Haftstrafe nicht lange an, sodass diese nach kurzer Zeit wieder freigelassen wurden.

Der nächste Präsident war ebenfalls ein Diktator, welcher Personen, die über das Geochang-Massaker die Wahrheit forderten, sofort inhaftierte.

Wiedergutmachung wurde ab 2001 gefordert

Im Jahr 2001 ordnete ein örtliches Gericht an, dass die südkoreanische Regierung den Familien der Opfer Wiedergutmachung leisten soll. Im April 2004 wurde in Geochang deshalb der Geochang Massacre Memorial Park zum Gedenken an die Opfer gegründet.

Am 18. Mai 2004 entschied ein Gericht, dass eine Anklage wegen Massakers gegen die südkoreanische Regierung durch Verjährung ausgeschlossen sei.

Am 20. Februar 2006 berichtete National Archives and Records Service, dass die Akten über das Massaker gefunden wurden.

Im Juni 2010 veröffentlichte An Jeonga, ein Forscher der Wahrheits- und Versöhnungskommission, offizielle Dokumente des Nationalen Verteidigungsministeriums zu seiner These, dass das Massaker unter der offiziellen Anordnung der südkoreanischen Armee durchgeführt wurde, um die in dem von der Guerilla beeinflussten Gebiet lebenden Bürger zu vernichten. Am 9. September 2010 wurde An Jeonga daraufhin entlassen, weil er Dokumente über das Geochang-Massaker veröffentlicht hatte. Das nationale Verteidigungsministerium beschuldigte An Jeonga, die Dokumente, die er nur unter der Bedingung der Geheimhaltung hatte einsehen dürfen, offengelegt zu haben.