Darum ist Mental Health für BTS ein so wichtiges Thema
picture credit: TV10/TenAsia

Wer sich ein bisschen näher mit BTS beschäftigt, dem wird schnell klar: Die Jungs meinen es ernst, wenn es um Themen, wie Mental Health geht! Aber warum liegt ihnen so etwas überhaupt so stark am Herzen? Haltet am besten eure Taschentücher bereit, denn der Grund dafür geht einem Fan so richtig nahe!

Über die Jahre hinweg, die BTS nun bereits miteinander zusammenarbeiten, ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine innige Freundschaft zwischen den Künstlern entstanden. Wer zusammen unter einem Dach lebt – und das für so lange Zeit – der kann einfach nicht anders, als zusammenzuwachsen. Bedenkt man nun, dass fünf der sieben Jungs eine ganz schön harte Zeit in ihrem Leben hinter sich haben, so bekommt diese Betrachtungsweise noch einmal mehr Gewicht.

Depression und Angst sind ihr Lebensinhalt

Drei der Bandmember hatten (oder haben noch immer) mit Depression und Angst zu kämpfen. Mit einer solchen Erkrankung ist es ja so eine Sache… Die Psychologie weiß einfach zu wenig darüber und während es so wahrscheinlich ist, dass jeder von uns einmal daran erkrankt, wie man sich auch schnell mal erkältet, so ist es unklar, was die Rückfallquote beeinflussen können. Suga, RM und Jin sind die drei Member, die offen dazu stehen, dass sie solche Probleme mit sich rumtragen.

Depression und Angst waren schon immer ein Teil von meinem Leben. Ich gebe dem eine große Bedeutung, wie ich daran arbeite, aber es fühlt sich einfach immer an, als müsste ich mein Leben lang noch dazulernen. Emotionen sind immer unterschiedlich und verändern sich in jeder Situation, in jedem Moment. Ich glaube, ich zerbreche mir einfach immer zu sehr den Kopf darüber, was das Leben bedeutet. Durch meine Lyrics will ich den Leuten sagen: „Ich habe Angst, ihr auch, also lasst uns gemeinsam unseren Weg finden und gehen.“ Suga gegenüber SBS PopAsia

Suga kämpfte lange mit einer intensiven Depression. Nach eigenen Angaben fühlte er sich von seinen Eltern nie groß unterstützt, was wohl auch daran lag, dass sie es gar nicht konnten. Denn er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, was dazu führte, dass er um sein 18. Lebensjahr herum eine starke Sozialphobie entwickelte. Er litt an einer Zwangsstörung, die er nicht näher beschrieb und gab sich selbst die Schuld dafür, dass seine Beziehung zerbrochen ist, als er sich trennte. Lange Zeit bereute er diesen Schritt, was ihn daran hinderte, mit anderen Menschen richtig zu interagieren. Noch heute ist das der Grund, warum er eher still ist und sich schwer damit tut, sich anderen gegenüber zu öffnen.

RM erinnert sich bei diesem Thema immer wieder daran, dass sein Vater eines Tages aus heiterem Himmel an einem Tinnitus zu leiden begann. Es war der Stress, der davon stammte, dass er 25 Jahre seines Lebens nichts anderes tat, als hart und ohne Unterbrechung zu arbeiten. In seiner Jugend bekam er viel Hass ab, in der Schule war er wohl nicht der Beliebteste. Er benennt es nicht direkt, woher diese negative Energie kam. Doch er erwähnte bereits mehrere Male, dass er dadurch immer Sonnenbrillen trug, um urteilenden Blicken möglichst aus dem Weg gehen zu können.

Auch worldwide handsome ist leider kein unbeschriebenes Blatt, was solche schweren Probleme angeht. Auch er litt eine Zeit lang an Depressionen, doch spricht er nicht gerne über die Zeit.

Mobbing in der Schule

Kaum zu glauben, doch der selbstbewusste Taehyung aliaswar während seiner Schulzeit ein Mobbingopfer. Er wurde ausgenutzt und bekam zunächst nichts zurück; auch auf emotionaler Basis nicht. Während einer seiner vielen Liveaufnahme entdeckte er das Wehklagen eines Fans. Sie hätte Angst, nun bei ihren Freunden in Ungnade zu fallen, da sie sich mit einer guten Freundin gezofft habe. Um sie zu trösten, erzählte er ihr seine eigene Geschichte.

Ich habe auch mal fast alle meine Freunde verloren wegen dieser einen Person. Mein Freund war ziemlich gut in der Schule und gut im Sport. Er war in allem perfekt und ich war eher durchschnittlich. Wir standen uns nahe, aber irgendwann fühlte es für mich so an, als würde er das nicht erwidern und mich nicht als Freund ansehen. Ich blieb trotzdem mit ihm befreundet.

Später, zum Geburtstag von diesem Freund, lud er in der Schule zu seiner Geburtstagsfeier ein. Damals waren Gutscheine gerade ein sehr trendiges Geburtstagsgeschenk, also fragte er jeden danach, welche zu kaufen und dann zu seiner Party zu kommen. Auch ich habe ihm eine gekauft und machte mich auf zu ihm nach Hause. Dabei fand ich dann allerdings raus, dass er jedem erzählt hatte, wo die Feier stattfand; nur mir nicht. Mit Absicht.

Ich wusste nicht, wo ich hingehen sollte, also blieb ihr drei Stunden lang dort stehen, bis ich rausgefunden hatte, wo die Feier stattfand. Ich kam dort hin, gab ihm den Gutschein. Und dann sage ich, dass ich nun nach Hause gehen werde, weil es schon spät sei. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sehr ich geweint habe, als ich nach Hause gegangen bin.

Später habe ich erfahren, dass er eifersüchtig auf mich war, weil ich mit unseren gemeinsamen Freunden so gut auskam. Daher hatte er mir nicht gesagt, wo sie feierten.

Das Ganze ereignete sich in der Grundschule, zwei Jahre später entschuldigte sich derjenige inständig bei ihm. Taehyung bedankte sich bei ihm dafür. Jahre später, da war er schon ein Mitglied von BTS, trafen sie sich wieder und er lud seinen früheren Schulfreund auf einen Kaffee ein.

Probleme mit dem Selbstbewusstsein und eine Essstörung

Mit Depression, Angst und Mobbing ist die Liste noch nicht vollständig. Ein Member fehlt hier leider noch: Jimin. Während einer TV Show gab er einmal zu, dass es eine Zeit in seinem Leben gab, in der er stark magersüchtig war. Sein nach wie vor schlechtes Selbstbewusstsein sorgte dafür, dass er sich so hässlich und dick fühlte, dass er gerade einmal eine Mahlzeit in rund 10 bis 20 Tagen zu sich nahm. Eine gefährliche Sache! Wir können sicherlich froh sein, dass sich die anderen Jungs darum kümmern werden, ihn immer wieder aufzubauen und dafür sorgen, dass er ausreichend zu sich nimmt. Besonders an so ereignisreichen Tagen mit vielen Terminen und Auftritten braucht er jede Energie, die er kriegen kann.

Obwohl er genauso wie auch die anderen Member mittlerweile eine große Fangemeinde genießt, hat er noch immer mit einem schwachen Selbstbewusstsein zu kämpfen. Das geht so weit, dass er frustriert zusammenbricht, weil er der Meinung ist, nicht gut genug zu sein. Er will alles geben, um seine Fans glücklich zu machen – und wir drücken ihm die Daumen, dass er dafür künftig weniger hart mit sich selbst ins Gericht geht!

Geht es euch manchmal nicht gut?

Solche Geschichten gehen einem natürlich gehörig nahe. Insbesondere dann, wenn man die Person kennt – wenn auch nur flüchtig oder durch Konzerte und Musik. Solltet ihr selbst euch immer mal wieder in einer augenscheinlich aussichtslosen Situation befinden, so denkt bitte daran: Es ist keine Schande, sich helfen zu lassen. Sprecht mit Freunden und Familie darüber, wie es euch geht. Und sollte das nicht möglich sein, dann gibt es verschiedene Anlaufstellen, an die ihr euch ohne Weiteres wenden könnt, um zumindest einmal zu sprechen und dann herauszufinden, was ihr dagegen tun könnt. Wir haben hier die wichtigsten für euch rausgesucht:

  • Telefonseelsorge Deutschland: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222
  • Nummer gegen Kummer (Deutschland): 0800 111 0 555
  • Kinder- und Jugendtelefon (Deutschland): 116 111
  • Telefonseelsorge Österreich: Notrufnummer 142
  • Rat auf Draht (Österreich): 147
  • Ö3-Kummernummer (Österreich, täglich von 16 bis 24 Uhr): 0800/600 607