Schon seit ein paar Tagen macht auf Twitter das Detail die Runde, dass ein Teenager von Big Hit Entertainment angezeigt wurde. Da mittlerweile die Situation sehr aufgeheizt ist und ein paar Falschinformationen kursieren, wurden wir mehrfach gebeten, dazu etwas zu veröffentlichen.
Nun – hier ist der betreffende Artikel!
Zunächst einmal: Was genau ist passiert?
Ein elfjähriger Teenager (zwölf in Korea) hat auf Twitter einen Brief veröffentlicht. Aus diesem ging hervor, dass sie eine Anzeige von Big Hit Entertainment erhalten hatte. Der Grund dafür war, dass sie verleumderische Aussagen über BTS‘ Jungkook verbreitete, er würde Jaehyun von NCT sexuell belästigen. Ursprünglich wurden diese auf Weibo von einem chinesischen User gepostet, vermutlich ebenfalls ein Teenager.
Der besagte Teenager versuchte zunächst einen Weg zu finden, um nicht zur Polizei zu müssen und dadurch entstand auch erst der Umstand, dass darüber getweetet wurde. Von hier an nahm dann alles eine leichte Eigendynamik und es pushte sich relativ schnell hoch.
„Big Hit Entertainment kann doch keine Teenager anzeigen.“
Viele Netizens sind nun entsetzt, dass das Label so weit geht und einen Teenager anzeigt. Aber hier der Clou: Wenn man einen Post im Web zur Anzeige bringt, dann weiß man nicht, wer am anderen Ende der Geräte sitzt und diese verbreitet hat. Hätte der Teenager das Ganze nicht in die Sozialen Medien getragen, wüsste man bis heute nicht, dass es sich dabei um eine Elf-/Zwölfjährige handelt.
„Sie wollen sie öffentlich denunzieren, um andere Trolls zu erschrecken!“
Erneut, es war der Teenager selbst, der das erst in Umlauf gebracht hat, die Öffentlichkeit hätte sonst nicht davon erfahren.
„Sie können sie nicht vor Gericht zerren, das ist zu heftig.“
Sie wird nicht vor Gericht gezerrt, sie muss mit ihren Eltern zur Polizeistation. Dort wird eine Gebühr fällig und dann muss sie einen Entschuldigungsbrief verfassen. Dass sie einen Gerichtstermin erhält, ist eine der hartnäckigen Falschinformationen, die im Web kursiert.
„Big Hit ist geldgeil, jetzt sogar Teenager zu verklagen.“
Solche Situationen funktionieren folgendermaßen: Eine Anzeige wird bei der Polizei gestellt, von da an geht es an die Behörden über und nimmt seinen Lauf. Die Gebühren, damit also die Strafe, die daraus entstehen und zu bezahlen sind, gehen an die Staatskasse. Der Anzeigensteller erhält davon keinen Cent, was er stattdessen davon hat, ist, dass im besten Fall die Angelegenheit zu seinen Gunsten geklärt wird und die diffamierende Partei zur Rechenschaft gezogen wird.
„Aber sie hat keine Warnung erhalten!“
Big Hit Entertainment warnt seit Jahren davor, diffamierende Aussagen über die beim Label unter Vertrag stehenden Künstler zu machen, da man rechtlich dagegen vorgehen würde.
Darüber hinaus wurde der Teenager offenbar mehrmals von anderen Netizens hingewiesen, die Tweets zu löschen und das weitere Verbreiten der Falschinfos zu unterlassen. Was sie nicht getan hat.
Landet das in ihrem Strafregister?
Theoretisch. Sie ist jünger als 13 Jahre, von daher kann es aber sein, dass es gar keinen Strafregistereintrag gibt und das Ganze nach Bezahlung der Strafe und dem Entschuldigungsbrief erledigt ist.