Arztbesuche in Korea

Wer in Südkorea in die Lage kommt, einen Arzt zu benötigen, hat grundsätzlich drei verschiedene Anlaufstellen zur Verfügung, auf die er zurückgreifen kann. Da gäbe es die kleinen Kliniken, die schnell einmal in einer Nachbarschaft befindlich sind, öffentliche Health Centers oder auch Krankenhäuser. Davon wiederum gibt es die allgemeinen, wobei es sich oft um Universitätskrankenhäuser handelt und jene, die genauer spezialisiert sind.

Wer von einer Anlaufstelle weiterverwiesen wird (das passiert zum Beispiel, wenn es sich um etwas Gravierendes handelt, das anstatt in der Klinik direkt im Krankenhaus behandelt werden müsste), muss seine Krankenakte vorab dorthin schicken, um Leistungen von einer Versicherung beziehen zu können. Ein System, wie es in Österreich zum Beispiel mit der eCard vorherrschend ist, gibt es in Korea nicht. Notfälle allerdings werden sofort von der Versicherung übernommen, genauso wie Zahnarztbesuche oder eine notwendige Rehabilitation.

Es ist wichtig, dass man immer seinen Reisepass und die Alien Registration Card dabei hat.

Einen Termin braucht es nicht, man geht einfach hin und bittet quasi um Hilfe. Bezahlt wird im Übrigen vor der Behandlung, also wird man direkt nach Ankunft und Anmeldung zum Bezahlungsschalter gebracht. Da hier die Basispauschale berechnet wird, sollte man dem dortigen Personal unbedingt zuvor bekanntgeben, ob man einer Versicherung angehört und die zugehörigen Unterlagen vorweisen. Viele Kliniken akzeptieren neben Bargeld auch Kreditkarten. Wobei es aber ausreichen sollte, für grundlegende Behandlungen zwischen 10.000 und 15.000 Won, also rund 12 Euro dabei zu haben.

Alternative Medizin weit verbreitet

Genauso, wie es in nahezu jeder Nachbarschaft eine kleine Klinik gibt, befindet sich auch in so gut wie jeder ein Salon, in dem Akupunktur oder andere alternative Heilpraktiken angewandt werden.

Zurückgreifen muss man hierauf aber nur, wenn man es wirklich für sich selbst in Betracht zieht. Arztbesuche oder das Verabreichen von Spritzen ist hier vergleichsweise günstig. Zwar gibt es natürlich Privatärzte, doch die öffentlichen Gesundheitszentren sind darauf ausgelegt, jedem Bürger Gesundheitsleistungen zukommen zu lassen. Auch jenen, die finanziell nicht sehr gut aufgestellt sind.

Apotheken und Medikamente

Es gibt nur wenige Medikamente, die ohne ärztliches Rezept käuflich sind. Rezeptfrei gibt es im Grunde nur die folgenden Mittel:

  • Schmerzmittel
  • Erkältungsmittel
  • Medizin gegen Magenverstimmung
  • Salben

Apotheken sind aber auch dann wichtig, wenn man Verhütungsmittel kaufen möchte. Zwar führen so manche Tankstellen Kondome, aber in der Apotheke gibt es für gewöhnlich größere Packungen. Auch Binden und andere Produkte, welche eine Frau während ihrer Periode benötigt, bekommt man in jeder Apotheke.

5 Dinge, die man über Arztbesuche wissen sollte

Neben den administrativen Grundlagen gibt es ein paar Dinge, die einfach nett zu wissen sind.

  1. In Korea ist es üblich, dass man Spritzen in den Hintern bekommt. Man muss dazu die Hose natürlich nicht komplett runterlassen, das Öffnen von Gürtel und Hosenbund reicht bereits.
  2. Wer lieber in den Arm gespritzt wird, sollte das unbedingt sagen, sobald es soweit ist. Das ist durchaus eine Option, nur fragt ein Arzt in der Regel nicht von sich aus, ob man das stattdessen so möchte!
  3. Medizin ist in Korea nicht englischsprachig etikettiert. Beim Arztbesuch bekommt man ein Rezept, der Arzt sagt einem aber nur grob, was man tun muss und über die Erkrankung wird nicht aufgeklärt. Danach zu fragen wäre unhöflich, da es die Kompetenz des Arztes infrage stellen würde. Wer also wissen möchte, was er verschrieben bekommt, braucht einen Arzt oder zumindest Apotheker, welcher der englischen Sprache mächtig ist; oder eine Übersetzungsapp mit Gesundheitsvokabular.
  4. Sonntags sind Krankenhäuser nur für absolute Notfälle geöffnet. Von montags bis samstags ist aber immer geöffnet. Dasselbe gilt auch für Apotheken, obwohl es Ausnahmen gibt, die an Sonntagen geöffnet haben.
  5. Die Telefonnummer für den ambulanten Notfall lautet 119. Wer kein Kleingeld dabei hat, kann in einer Telefonzelle den Notfallknopf drücken, um dorthin verbunden zu werden.