Adressen schreiben in Koreanisch
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Dem einen oder anderen unter euch dürfte bereits aufgefallen sein, dass Adressen im Koreanischen ganz anders formuliert werden, als in der westlichen Welt. Während man es hier gewohnt ist, dass direkt nach dem Namen der Straßenname folgt, dann anschließend Postleitzahl, Stadt und Land, macht man es in Korea genau andersherum. Eigentlich sieht es viel komplizierter aus, als es wirklich ist. Denn in Korea schreibt man auch nicht die Adressenteile untereinander, sondern in einem durch – übersetzt dann durch Komma getrennt. Hier ein Beispiel:

  • Westlich wäre es üblich, eine Adresse folgendermaßen aufzuschreiben: Mina Musterdame, Musterstraße 123, 12345 Musterstadt, Musterland
  • In Korea wäre es folgendermaßen der Fall: (Südkorea), Stadt, Bezirk, Viertel, Straße mit Hausnummer, Gebäude-Hausnummer, Name

Anders, als in westlichen Ländern haben koreanische Haushalte oft keinen Postkasten, der mit einem Namen versehen ist. Hier wird oft mit Nummern, also Postfächern gearbeitet. In so einem Fall muss man dann die Nummer natürlich in die Adresse geben. Meist wird dies dann als „Apartment 000“ dargestellt, wobei 000 natürlich die jeweilige Wohnungsnummer sein würde.

Vokabeln der Adressen

Das Vokabel für die Adresse ist 주소 (juso). In dieser wird innerhalb von Stadt-Bezirk-Viertel immer mit der größten Einheit innerhalb der jeweiligen Adresse begonnen und dann arbeitet man sich langsam nach unten. Von der größten bis zur kleinsten Einheit wären das folgende Vokabeln, die man hierzu wissen muss:

  • Provinz = 도 (do)
  • Stadtregion = 광역시 (gwangyeoksi)
  • Stadt = 시 (shi)
  • Bezirk = 구 (gu)
  • Viertel = 동 (dong)

Geht es in der Adresse um Seoul, so wird hier Seoul-teukbyeolsi, also 서울특별시 geschrieben. Und zwar auch wirklich nur im Fall der Hauptstadt. Wörtlich übersetzt würde teukbyeolsi Spezialstadt oder spezielle Stadt heißen.

Bei einer ländlichen Gegend gibt es eine Unterscheidung zwischen den Anhängseln 읍, 면 und 리. Hier kommt es darauf an, wie ländlich die betroffene Adresse liegt.

Wichtig ist, dass diese Vokabeln immer mit einem Bindestrich an das Wort gehängt werden. So heißt es zum Beispiel nicht Jongnogu, sondern Jongno-gu. Dies ist nicht der Fall, wenn in Hangul geschrieben wird. Hier bleibt alles einfach zusammengeschrieben: 종로구

Ein paar Beispieladressen

Um das Gelernte auch wirklich verinnerlichen zu können, braucht es einen visuellen Anreiz. Daher hier direkt ein paar Praxisbeispiele von koreanischen Adressen:

  • Lotte World: 240 Olympic-ro, Jamsil 3(sam)-dong, Songpa-gu, Seoul, Südkorea
  • TS Entertainment: 788-6 Hannam-dong, Yongsan-gu, Seoul, South Korea
  • Eine Niedelassung der Yonhap Nachrichtenagentur: 110 Susong-dong Jongno-gu Seoul, South Korea
  • Busan Hauptbahnhof: Jungang-daero, Choryang 3(sam)-dong, Dong-gu, 부산광역시 Südkorea
  • Flughafen Incheon: 272 Gonghang-ro, Jung-gu, Incheon, Südkorea

So werden Adressen für Briefe und Pakete geschrieben

Anhand der zuvor beschriebenen Schritte findet ihr hier nun eine Beispieladresse:

Big Hit Entertainment

Yangjin plaza 5F

5 Hakdongro 30-gil

Gangnamgu, Seoul 06104

Republic of Korea

서울시 강남구 학동로 30길 5

양진플라자 5층

빅히트 엔터테인먼트

우) 06104

Seoul, Republic of Korea

Es handelt sich dabei um ein- und dieselbe Adresse, einmal in Englisch und einmal auf Koreanisch.

Beide Varianten haben eine unterschiedliche Anordnung. Von der koreanischen Post werden aber im Grunde beide akzeptiert.

Wichtig: Geht der Brief bzw. das Paket mit Adresse in Hangul auf die Reise, müssen Stadt und Land (also z.B. Seoul und South Korea) unbedingt in Englisch dabeistehen, damit internationale Poststellen wissen, wohin die Sendung geht.