Ob absichtlich oder unbewusst, Schleichwerbung ist in vielen Ländern eine kritische Sache. So gesagt natürlich nicht bei uns, auch in Korea hat man viel damit zu kämpfen. YouTuber wurden in der Vergangenheit reihenweise darin entlarvt, jüngst hat es Lee Hyunjoo erwischt, die sich auf Instagram dann dafür entschuldigt hat. Aktuell geht es um BTS‘ Jungkook, der Schleichwerbung begangen haben soll. Ich erkläre euch, was da genau passiert ist.
Am 1. Oktober hat Sports Kyunghan einen Bericht darüber veröffentlicht, dass ein Bürger an der Fair Trade Commission eine Beschwerde gegen den Sänger eingelegt hat. Dabei geht es darum, dass er Schleichwerbung für Six6uys gemacht haben soll. Gegründet wurde das Unternehmen im Mai diesen Jahres von Jungkooks Bruder Jeon Junghyun.
In der Beschwerde heißt es:
Die Six6uys Co., Ltd. hat Anfang September dieses Jahres eine Bekleidungsmarke namens ‚GRAFFITIONMIND‘ eingeführt. Jungkook trug seine Kleidung und trat auf NAVER V Live auf. Ein paar Tage später postete Jungkook ein Foto mit demselben Hemd in einer anderen Farbe.
Man kann sagen, dass BTS die beste K-Pop-Gruppe ist, die Korea repräsentiert und einen astronomischen Einfluss hat. Obwohl er keine Meinung über die Kleidung teilte oder den Fans aufforderte, die Modemarke zu tragen, reicht es aus, wenn Jungkook sie in der Sendung trägt und die Kleidung in den sozialen Medien enthüllt, um den Umsatz der Marke exponentiell zu steigern.
Dies ist eine Angelegenheit, die zu einem Ungleichgewicht in der Marktwirtschaft führen kann, die ein fairer Markt sein sollte.
Im Titelbild könnt ihr einen Tweet sehen, in dem er einen der Pullis trägt, die besagte Vlive Übertragung betraf folgendes Oberteil:
In der Sache kommt erschwerend hinzu, dass Jungkook zusammen mit Park, Kim und Yoon schon vorangehend als interner Direktor von LAMODECHIEF ernannt gewesen ist. Als eine „Marke, die Jungkook mag“ erhielt sie große Aufmerksamkeit und wurde dann im August an Monster Cube verkauft. Bei den Namen Park, Kim und Yoon gibt es aktuell laut verschiedenen koreanischen Medienberichten die Vermutung, dass es sich dabei um Mitarbeiter von HYBE handeln soll.
Anfang September kann dann GRAFFITIONMIND hinzu und dann folgte auch die oben genannte Vlive-Übertragung.
Kritisiert wird in der Sache allerdings nicht, dass er dies generell beworben hat, sondern dass dabei nicht erwähnt wurde, dass er auch persönlich davon profitiert.
Umgehend, nachdem die Kontroverse in Korea eine Welle geschlagen hat, ist Jungkook von seinem Posten bei Six6uys Co. Ltd. zurückgetreten.
Unter dem Hashtag #StandForJK und der Forderung, dass Big Hit den BTS Maknae um jeden Preis beschützen soll, wurden in den letzten Tagen zahlreiche Tweets verfasst. Der Hashtag schaffte es dabei auch in die weltweiten Trends. Viele Fans betonen dabei, dass er nie direkt zum Kauf aufgerufen hat und sie daher keine Schleichwerbung darin sehen. Entscheiden muss das letzten Endes aber die FTC.
Gemäß geren Richtlinien liegt ein Werben für eine Marke immer dann vor, wenn ein Dritter, der selbst kein Werbeunternehmen ist, ein Produkt als gut bezeichnet, ein Produkt bewertet oder anderen die Verwendung davon empfiehlt.
Am 5. Oktober meldete sich dann ein Vertreter der FTC und gab bekannt, dass der Bericht über Jungkook eingegangen ist und es normalerweise 14 Tage dauert, bis so etwas rechtlich bearbeitet werden kann, ehe man offiziell auf den Anspruch (bzw. die Beschwerde) reagieren kann.
Einen Tag zuvor, am 4. Oktober allerdings, wurde ein Interview mit den koreanischen Medien Hankyung geführt, in denen es hieß, dass es unwahrscheinlich sei, dass er einem Verstoß gegen die Gesetze der FTC als schuldig befunden wird.
Im Falle von Komplikationen kann die Frist verlängert werden, und wenn die Sache dann noch immer nicht gelöst werden kann, kann die Frist erneut verlängert werden.
Es gibt eine zweite Beschwerde gegen ihn
Abgesehen von der Beschwerde wegen der Sache mit dem Label gibt es noch eine zweite Beschwerde gegen ihn.
Bei dieser geht es um Kombucha-Tee. Ich muss an der Stelle nicht extra erwähnen, dass Jungkook häufig dazu führt, dass Produkte sofort ausverkauft sind, nur weil er sie in der Hand hält oder selbst benutzt. Das ist absolut nichts Neues für Fans, darüber gibt es sogar auf ansoko einen eigenen Artikel. Den findet ihr hier.
Da die Präsenz dieses Teeprodukts zu einem Anstieg an Verkäufen geführt hat, wurde speziell wegen Teazen Kombucha eine Beschwerde gegen ihn eingelegt. Der Verdacht von viralem Marketing besteht hierbei darin, dass er es in einem Livestream erwähnt hat.