Mobbing ist an koreanischen Schulen ein erstes Thema. Ganz egal, ob es sich dabei um das Lächerlich machen der Mitschüler, oder um klassisches 갑질 (eine arrogante Haltung anderen gegenüber) handelt. Insbesondere seit dem Jahr 2011, in dem der 13-jährige Mittelschüler Kwon Seungmin in den Tod sprang und eine Nachricht hinterließ, die bis ins kleinste Detail schilderte, wie er gehänselt und gedemütigt wurde, haben sich in Südkorea die Schulen diesem schwierigen Thema mit stärkerer Intensität angenommen.
Man erkennt unter anderem an, dass Mobbing nicht nur zum Suizid führt und emotionalen Schmerz verursacht. Man geht dabei sogar so weit, zu sagen, dass es sich dabei um einen möglichen Auslöser für Traumata handelt.
Medien und damit auch berühmte Persönlichkeiten setzen sich stark gegen Mobbing ein, um den Fortschritt zu unterstützen. Dies geht dann sogar so weit, dass Idols und Trainees stark in Verruf geraten, wenn herauskommen sollte, dass sie selbst einmal jemanden gemobbt haben.
Wie schlimm ist das Mobbing an koreanischen Schulen?
An dieser Stelle ein paar Beispiele, um das einfacher erklären zu können.
Es gab einmal einen Fall, in dem ein 14-jähriges Mädchen von ihren Seniors zusammengeschlagen und in einer Seitengasse liegengelassen wurde.
Park Hanwool, ein damals 17-jähriger High School Schüler, gab 2012 bekannt, dass er in den letzten sechs Jahren stark gemobbt wurde. Er wurde isoliert von seinen Klassenkollegen, während Ausflügen von ihnen geschlagen und nicht selten einfach im Klassenzimmer eingesperrt.
Es erinnert an Doramas.
An Who Are You: School 2015 und andere Extremfälle. Und ja, es ist tatsächlich so schlimm, wie es in den Doramas dargestellt wird. Wenn nicht sogar noch krasser.
Welche Konsequenzen gibt es?
Es besteht ein strenger Handlungsbedarf in dieser Angelegenheit, selbst wenn hier bereits ein Umschwung stattfindet. Im Fall des zuvor erwähnten 14-jährigen Mädchens gab es zum Beispiel einen so starken Druck auf die Peiniger, dass sie sich selbst der Polizei gestellt haben. Die jedoch schickten sie einfach nach Hause; und das zeigt, dass das Thema von offiziellen Stellen noch gar nicht so ernst genommen wird, wie es der Fall sein sollte.
Auch Park Hanwools Fall zeigte, dass hier große Probleme bestehen.
Ich wollte jemandem davon erzählen. Ich habe meinen Eltern davon erzählt. Aber die haben es nicht ernst genommen und es als eine Sache zwischen Freunden abgetan. Park Hanwool, im Jahr 2012
Auch er wollte übrigens in den Tod springen, wurde dann aber von der Polizei gestoppt.
Heute hat sich zwar aus Sicht von Eltern und Lehrer so einiges getan, aber es gibt noch immer einen starken Bedarf gegenüber diesem Thema. Es ist zum Beispiel zum Phänomen geworden, muskulöse Bodyguards anzuheuern, die sich als Onkel der eigenen Kinder ausgeben. In anderen Fällen verklagen auch die Eltern der Opfer die der Übeltäter auf Schmerzensgeld, um etwas zu bewirken.