Fermentierte Naturkosmetik – wer das nicht kennt, verpasst etwas

Der Prozess von der Fermentierung ist seit Jahrhunderten bekannt und wird hauptsächlich dafür eingesetzt, Obst und Gemüse haltbar zu machen. Im Nebeneffekt werden die Inhaltsstoffe besonders bioverfügbar gemacht, sodass Blüten, Früchte und Gemüse auch für die Kosmetik und die Hautpflege versetzt und gegoren werden können.

Was geschieht bei der Fermentation?

Die Fermentation ist die enzymatische Umwandlung von organischen Stoffen und wird meistens durch die Zugabe von Zellkulturen wie Bakterien oder Pilze ausgelöst. Das Synonym Gärung für die Fermentierung ist nicht ganz korrekt, denn die Gärung beinhaltet keinen Sauerstoff und stellt nur einen Teilbereich vom Prozess dar.

Bei dem Vorgang bilden natürliche Mikroorganismen Nährstoffe, welche sich chemisch gar nicht oder nur schwer herstellen lassen. Die sekundären Pflanzenstoffe zum Schutz gegen allfällige Umwelteinflüsse, Keime oder andere Belastungen werden konzentriert und in kleine Moleküle zerlegt; dabei entstehen zusätzlich Mineralstoff und Vitamine, welche sich positiv auf das Immunsystem auswirken.

Die Fermentation ist außerdem in der Lage, Proteine, welche Allergien auslösen, umzuwandeln, sodass Zutaten, wie zum Beispiel Nüsse, aufgrund des enzymatischen Verfahrens das Allergie auslösende Potential verlieren können.

Verwendung in der Kosmetik

Immer öfter werden fermentierte Inhaltsstoffe für die Kosmetikprodukte eingesetzt. Damit entstehen viele neue Perspektiven, je nachdem, wie der Rohstoff gewonnen wird, variiert die Zusammensetzung. Bei natürlichen kosmetischen Rohstoffen kommt dazu, dass diese gerade aufgrund der komplexen Zusammensetzung meist eine größere pflegende Wirkung entfalten als die chemisch hergestellten Produkte. Die Biofermentation von pflanzlichen kosmetischen Rohstoffen hebt die vielfältige Wirkung auf einen neuen Level.

Genauso wie fermentierte Nahrungsmittel eine erhöhte Leistungsfähigkeit und ein gestärktes Immunsystem hervorrufen können, wird die fermentierte Kosmetik von der Haut besser aufgenommen und die Wirkstoffe dringen sanft, schnell und tief in die Hautschichten ein. Zudem wird die Produktion der Hyaluronsäure in der Haut angeregt.

Der Herstellungsprozess

Die pflanzlichen Rohstoffe wie Blüten, Bambus, Kürbis oder Chili kommen zuerst in den Fermenter, wo sie durch Mikroorganismen in Fermente umgewandelt werden. Durch diesen Prozess entstehen Stoffe, welche sonst gar nicht oder nur schwer hergestellt werden könne. Die Stoffe haben mehrere positive Wirkungen und entfalten zudem Stoffe, welche eine zusätzliche und pflegende Wirkung aufweisen. Viele Pflanzeninhaltsstoffe werden erst durch den Fermentationsprozess freigesetzt und die Bioverfügbarkeit damit verbessert, sodass diese vom Körper leichter aufgenommen und absorbiert werden können.

Beispiele fermentierter Kosmetik

  • Die koreanische Kosmetik verwendet unter anderem Löwenzahn, Lotusblumen und Chrysanthemen, zusammen mit Aloe Vera sowie fermentierten Früchte und Samen aus dem Bioanbau. Die gelartige Konsistenz bietet eine intensive Pflege, welche sich insbesondere bei Gesichtsmasken auswirkt.
  • Kokos pflegt intensiv und spendet reichhaltige Feuchtigkeit und verleiht dem Haar einen gesunden Glanz.
  • Chili kann durch die Fermentation Hautirritationen vorbeugen und die Durchblutung anregen, was wiederum zu einer besseren Aufnahme von den Wirkstoffen durch die Haut führt.