Der südkoreanische Diplomat und Politiker Ban Kimoon wurde am 13.Juni 1944 in Injō (damals Japanisches Kaiserreich, heute Südkorea) geboren. In den Jahren 2004 bis 2006 war er Außenminister von Südkorea und von 2007 bis 2016 achter Generalsekretär der Vereinten Nationen.
Die südkoreanische Regierung überreichte Ban 1975 einen Verdienstorden. Einen zweiten erhielt er 1986. Als Botschafter in Österreich bekam er 2001 das Große Ehrenabzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich.
Die Entscheidung, Diplomat zu werden, traf Ban bereits 1962, nachdem er auf der Chungju High School einen Englischwettbewerb mit einer Reise nach Washington D.C. und einem Treffen mit John F. Kennedy gewann.
An der Seoul National University studierte Ban Internationale Beziehungen, wo er 1970 seinen Bachelor erhielt. Als Zweitbester des Jahrgangs bestand er zur selben Zeit das Staatsexamen für auswärtige Dienst in einer der vier bedeutsamsten Staatsexamina in Korea. Später an der Harvard Kennedy School der Harvard University schloss er Verwaltungswissenschaft 1985 mit Mastergrad ab.
1962 lernte er auf einem High-School-Treffen von Schulsprechern Yoo Soontaek kennen. Die beiden vermählten sich 1971, gemeinsam haben sie einen Sohn und zwei Töchter.
Ban spricht zudem mehrere Fremdsprachen; Koreanisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch und Japanisch.
Wie er zum Diplomaten wurde
Bans diplomatische Karriere begann im Dienst der Militärdiktatur Park Chunghees bis 1979. Von 1980 bis 1988 unter Präsident Chun Doohwan (der ebenso wie sein Vorgänger durch einen Militärputsch an sein Amt kam) wurde sie fortgesetzt.
Den ersten Posten hatte er 1970 im Außenministerium. Er begann 1972 seine Karriere als Diplomat in Neu-Delhi als Vizekonsul. Nachdem er bei der United Nations Division des Außenministeriums war, diente er Südkorea als erster Sekretär bei der ständigen Beobachtung des Staates bei den Vereinten Nationen in New York.
Im November 1980 übernahm er den Posten als Direktor der United Nations Division. 1987 übernahm er den Posten des Generalkonsuls in der Botschaft von Washington D.C., wo er unter anderem als Generaldirektor für Amerika-Angelegenheiten im Außenministerium tätig war. 1992 wurde er zum Gesandten in der Botschaft.
Stellvertretender Staatssekretär und Leiter für Policy Planning and International Organisation wurde er 1995. Nur ein Jahr später wurde er Sekretär des südkoreanischen Präsidenten für Äußeres und Staatssicherheit. Im Jahr 2000 übernahm er den Posten Vizeaußenminister. Ab Februar 2003 war er Berater des Präsidenten Roh Moohyun in außenpolitischen Angelegenheiten.
Auch in der südkoreanischen Nordpolitik war Ban aktiv beteiligt. Im Jahr 1992 war er Vizevorsitzender der South-North Joint Nuclear Control Commission. 1999 (während er Botschafter in Österreich war) wurde er zum Vorsitzenden der Preparatory Commission for the Comprehensive Nuclear Tes-Ban-Treaty Organization (CTBTC PrepCom) gewählt.
Seine Zeit als Südkoreas Außenminister
Ban löste 2004 seinen Vorgänger Yoon Youngkwan als Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Handel ab. Im September 2005 bei den so genannten Sechs-Parteien-Gespräch in Peking zur nuklearen Krise in Nordkorea spielte er eine wichtige Rolle. Seine Regierung wählte ihn im Januar 2006 als Kandidat für den Generalsekretär der Vereinten Nationen und Ban wurde schließlich am 13. Oktober 2006 von dessen Vollversammlung in das Amt gewählt.
Am 1. November 2006 trat er von seinem südkoreanischen Ministeramt zurück. Als neuer UN-Generalsekretär wurde er am 14. Dezember 2006 vereidigt.
Später wurde er zum Generalsekretär der Vereinten Nationen
Am 1. Jänner 2007 übernahm Ban offiziell das Amt von Kofi Annan. Nur einen Tag nach Amtsantritt erklärte er in einer Stellungnahme zur Hinrichtung Saddam Husseins, es stehe jedem Land frei, über Exekutionen zu entscheiden. Damit sympathisierte er mit seiner Organisation, die bereits 1948 die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedete, welche das Recht jedes Menschen auf Leben verbrieft. Ban wurde daraufhin kritisiert, jedoch erklärte seine Sprecherin bei der ersten Pressekonferenz, dass die Todesstrafe von den Vereinten Nationen weiterhin abgelehnt werde.
Am 22. März 2007 entkam Ban Kimoon in der irakischen Hauptstadt Bagdad nur knapp einem Terroranschlag. Als der Generalsekretär eine Rede hielt, schlug nur 50 Meter entfernt in einem Nachbarsgebäude eine Rakete ein und hinterließ einen 1 Meter großen Krater. Man ging davon aus, dass die Terrorristen Insiderinformationen hatten, da die Ankunft strengster Geheimhaltung unterlag. Zu diesem Anschlag hat sich bisher keine Organisation bekannt.
Von der UN-Vollversammlung wurde Ban im Juni 2011 per Akklamation erneut in das Amt des Generalsekretärs gewählt. Offiziell begann seine zweite Amtszeit am 1. Jänner 2012 und lief bis Ende 2016. Am 1. Jänner 2017 übernahm offiziell sein Nachfolger Antonio Guterres das Amt.
Nach dem 31. Dezember 2016 und dem Ende seiner Amtszeit als Generalsekretär galt Ban als aussichtsreicher Bewerber für die Präsidentschaftswahl in Südkorea 2017. Nachdem die Umfragewerte seiner Kandidatur sanken, zog er diese am 1. Februar 2017 zurück.